Wort für Wort: Eintauchen in die Welt der Fantasie

Irina Vetter möchte dem Leser eine Auszeit vom Alltag ermöglichen. Foto: M. Wassner

Von der Idee bis zur Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln ist es ein langer Weg. Eine Maturandin aus  Rapperswil-Jona ist ihn gegangen.

Ein Buch schreiben: Viele wollen es, manche tun es, die meisten nicht. Irina Vetter hat sich den Wunsch erfüllt in Form ihrer Maturaarbeit. «Rotunda – Schatten der Vergangenheit» heisst das Werk. Nun ist es fertig, bald wird es präsentiert. Aber damit ist es noch nicht getan. Irina trinkt stilles Wasser und spricht über die nächsten Schritte. Denn zu ihrer Aufgabe gehört es auch, einen Verlag zu finden. «Die Suche läuft noch. Fürs erste habe ich mein Buch selbst drucken lassen.» Die Idee hatte sie schon länger im Kopf, die Anfänge entstanden handschriftlich in einem Notizbuch – von Zeit zu Zeit. Dann kam die Entscheidung zur Maturaarbeit. Nun wollte sie die Geschichte nicht nur fertig schreiben, sie musste. «Ich habe früher sehr unregelmässig geschrieben, nur wenn ich Zeit und Lust hatte. Aber 2022 entstanden dann gut drei Viertel des Buches.»

Verschiedene Perspektiven

Herausgekommen ist Fantasy gemischt mit Thriller und ein bisschen Romantik auf knapp 400 Seiten. «Ich wollte, dass die Geschichte komplett ist. Sonst wäre ich nicht zufrieden gewesen mit dem Ergebnis.» Das sagt sie kompromisslos. Warum Fantasy? «Man hat einfach mehr Möglichkeiten. Und es ist ein Genre, das ich gerne lese.» Die Handlung stammt aus Irinas sprudelnder Fantasie. «In den Grundzügen war die Geschichte da, der Schluss klar. Was dazwischen geschieht, hat sich teilweise während des Schreibens ergeben.» Interessant und herausfordernd: Das Buch ist abwechselnd aus den Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt. «Ich hatte das Gefühl, dass die Leser alle vier Sichtweisen kennen sollten.» Es geht um die Freunde Ben, Sophie und Lilli. Sie führen ein ganz normales Leben. Dann kommt ein neuer Mitschüler in die Klasse, sie freunden sich an, die Geschichte nimmt ihren Lauf. Denn etwas stimmt nicht mit dem Neuen. Ein Verdacht, der sich bald bestätigen wird. Eine gefährliche und magische Reise entführt den Leser in eine eigene Welt. Und weil Irina auch gerne zeichnet, hat sich die Autorin bei ihrem Werk nicht allein auf die geschriebene Sprache verlassen. «Meine Geschichte selbst illustrieren wollte ich von Anfang an.»

Eine lebenslange Liebe

Die Faszination für das geschriebene Wort begleitet Irina Vetter schon seit Kindestagen. Ihre Augen strahlen, wenn sie erzählt. Eine grosse Rolle spielte für sie – wie könnte es anders sein – die Harry Potter-Reihe. «Ich habe nächtelang gelesen.» Erste eigene Schreibversuche machte sie dann mit zwölf Jahren. Wobei sie das Schreiben in der Primarschule schon gern hatte. Apropos Primarschule: Für Kinder sei ihr Buch nicht unbedingt geeignet. «Manche Stellen sind vielleicht etwas zu hart für ganz junge Leser. Ich würde sagen, so ab zwölf Jahren ist es interessant. Aber vielleicht ja auch für den ein oder anderen Erwachsenen.» Und wer schon so lange dem Buch verfallen ist, hat natürlich auch Vorbilder und Idole. «Ich denke da zum Beispiel an Tanya Stewner und ihre Reihe ‘Alea Aquarius’. Die hat mich zum Beispiel immer wieder inspiriert. Dazu selbst ein Jugendbuch zu schreiben. Dann natürlich auch die Harry Potter-Autorin Joanne K. Rowling. Oder die deutsche Kinderbuch-Autorin Anna Ruhe mit ihrer Buchreihe ‘Die Duftapotheke’.»

Eine kleine Auszeit

Vor Irina auf dem Tisch liegt das fertige Buch. Stolz sei sie schon, ja. «Vor einem Jahr hätte ich das nicht erwartet», sagt sie mit einem Lachen. Jetzt steht die Präsentation der Arbeit bevor, im Juni  folgt die Maturaprüfung. Und dann? Schriftstellerin möchte Irina Vetter nicht werden. Eher Ärztin oder Kunst studieren. «Trotz des enormen Aufwandes kann ich mir aber vorstellen auch weiterhin zu schreiben.» Ideen hätte sie genug. Mit ihrem aktuellen Werk weiss sie, was sie erreichen möchte. «Ich hoffe, dass die Leser eine Auszeit vom Alltag nehmen können, ein bisschen Zeit für sich zum geniessen und abschalten. In die Welt meiner Geschichte eintauchen.» Ach ja – und vielleicht gibt es «Rotunda – Schatten der Vergangenheit» eines Tages auch als Theaterstück. Wer weiss? (ON)

Buch erhältlich unter:

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