Grossanlass rückt näher

Bald fällt der Startschuss: OK-Präsident Armin Stucki freut sich auf den Schlosslauf Rapperswil. Foto: M. Wassner

Auf neuer und homologierter Strecke geht es am 23. Oktober wieder durch die Rapperswiler Altstadt. Die Anmeldungen für den Schlosslauf 2022 laufen gut. Leider nicht am Start ist Topfavorit Armin Flückiger.

In etwas mehr als einer Woche steht der Schlosslauf an. Für OK-Präsident Armin Stucki und sein Team ist es die erste «normale» Austragung nach der coronabedingten virtuellen Version im 2020 und der Verlegung ins Grünfeld 2021. Und das gleich noch mit neuer Strecke. «Unser oberstes Ziel war die exakte Länge von zehn Kilometern. Wir mussten entscheiden: Wo startet der Lauf, die Rundenlänge und -anzahl», erklärt der OK-Präsident. Dass es jetzt diese genaue Distanz gibt, sei toll, weil man die Leistungen besser vergleichen und einschätzen könne. «Und es ist nun möglich, offizielle ­Rekorde und Bestleistungen aufzustellen», so Stucki. Für die Homologierung kam extra ein vom Schweizerischen Leichtathletikverband beauftragter Vermesser nach Rapperswil-Jona und hat die Strecke mit dem Laufrad ausgemessen, offizielles Vermessungsprotokoll inklusive. Einen ersten «Test» hat die neue Route schon absolviert, bei einer geführten Streckenbesichtigung. Rund 20 Interessierte waren dabei, hauptsächlich Teilnehmende der Aktion ‹Vom Sofa zum Schlosslauf›. Stuckis Fazit: «Ein gelungener Anlass mit gutem Feedback, es haben alle motiviert mittrainiert, und die Bedingungen waren top. Es kam schon etwas Wettkampfstimmung auf, da einige Passanten die Läufer angefeuert haben.»

Favorit fällt aus

Ein Highlight dieses Jahr ist die Teilnahme der Schweizer Topläuferinnen Fabienne Schlumpf und Chiara Scherrer. Aber ist die Krone schon vergeben? Stucki sagt: «Sehr wahrscheinlich schon. Aber spannend wird zu sehen sein, wer sich von den beiden den Sieg holt, und wie sie sich gegenüber den männlichen Konkurrenten schlagen.» Stellt sich die Frage, ob es für den Breitensportler eher motivierend oder frustrierend ist, dass solche Spitzensportler mit dabei sind. Damit rückt ein Spitzenplatz in weite Ferne. Stucki meint, es sei mehr Motivation. «Sie sehen: Wie stehe ich im Vergleich zu den Profis da?» Bei den Favoriten ist die Lage in diesem Jahr ein bisschen anders. Denn: Vorjahressieger Armin Flückiger ist nicht dabei, musste absagen, aufgrund einer Verletzung, Stressreaktion im Kreuzbein. «Er wäre aber sehr gerne wieder um den Sieg mitgelaufen», sagt der OK-Präsident. Wieder angemeldet ist Janis Gächter, der Zweitplatzierte 2021 und somit Favorit 2022. Corona spielte bei den Planungen übrigens keine Rolle mehr. «Aber natürlich werden wir auch in diesem Jahr ganz besonders auf die Einhaltung der Hygienemassnahmen achten», betont Stucki. Auch eine Notvariante gibt es in diesem Jahr nicht. Eine kurzfristige Verlegung ins Grünfeld wäre zwar theoretisch möglich, die Zeit aber wohl zu knapp.

Besonders erfolgreicher Event

Was sich über die Zeit bewährt hat, ist das Schlosslauf-Konzept. Das sieht man an den Teilnehmerzahlen und der Treue der Läufer. Das aktuelle Ziel des OK: erstmals nach mehr als zehn Jahren wieder 1000 Teilnehmer zu erreichen. «Unsere Anmeldezahlen lagen Dienstag Abend bei 578. Das ist ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Stichtag im Vorjahr.» Wobei sich die Zahlen auch 2020 und 2021 sehen lassen konnten. Bei der virtuellen Austragung 2020 hätte das OK niemals so viele Teilnehmer erwartet. Und auch 2021 war sehr erfolgreich. «Wir konnten mit über 700 Teilnehmern im Grünfeld bereits wieder das Niveau von vor Corona erreichen. Das war sehr überraschend, vor allem auch im Vergleich zu anderen grossen Laufevents in der Schweiz.» Und tatsächlich: Beim Verband Swiss Running hiess es Anfangs Oktober, die Teilnehmerzahlen bei Schweizer Running-Events befänden sich weiterhin merklich unter dem Vor-Corona-Niveau. Konkret lägen die Anmelde- und Finisherzahlen zwischen 30 und 40 Prozent hinter den Durchschnittswerten 2017 bis 2019. Der Verband resümiert: «Die Erholung nach der ­coronabedingten Eventpause folgt schleppend.» Nicht so beim Schlosslauf.

Auch kurzfristig anmelden

Bekannt ist der Rapperswil-Joner Anlass nicht nur für sein Ambiente, sondern auch für das Rahmenprogramm. So gibt es in diesem Jahr endlich wieder eine grosse Festwirtschaft auf dem Fischmarktplatz sowie einen Getränke- und Bistrostand auf dem Hauptplatz. Ausserdem hat es unter anderem einen kostenlosen Massagedienst für die Läufer. Diese können einmal mehr zwischen 24 verschiedenen Kategorien wählen. Da ist sicherlich für jedes Leistungsniveau etwas dabei. Die beliebteste ist tatsächlich ‹Ein Erwachsener und ein Kind›. Speziell beim Schlosslauf: Die Anmeldung – ausschliesslich online – ist bis kurz vor dem Start möglich. «Lastminute-Anmeldungen sind beliebt, hauptsächlich wegen des Wetters. Aber wer sich bereits bis 16. Oktober anmeldet, profitiert noch vom günstigeren Tarif von 30 Franken über die zehn Kilometer», sagt der OK-Präsident. Neuerlich gibt es auch den Vereinsrabatt. Ab zehn Teilnehmern bekommt der Club einen gratis Start. Fehlen also nur noch die optimalen Bedingungen. Geht es nach Armin ­Stucki: «Sonne, 20 Grad, kein Wind, trocken.» Michel Wassner

Schlosslauf: Sonntag, 23. Oktober

Anmeldung: www.schlosslauf.ch

 

 

 

 

 

 

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