Unvergessliche Momente: Er würde es wieder machen

Sidney Baders letzter Auftritt bei The Voice of Germany. Foto: zVg

Sidney Bader verpasst den Einzug in die Live-Shows bei The Voice of Germany. Trotzdem konnte er auf seiner Reise wichtige Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Der Musik bleibt er treu.

Sidney Bader verpasst den Einzug in die Live-Shows bei The Voice of Germany. Trotzdem konnte er auf seiner Reise wichtige Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Der Musik bleibt er treu. Letzte Woche war es klar: Sidney Baders The Voice of Germany-Abenteuer endet. Woran sein Ausscheiden in den Singoffs lag, kann der Pfäffiker nicht sagen. «Ich bin zufrieden mit meinem Auftritt, hatte daran nichts gross zu bemängeln. Aber in dieser Phase der Show ist die Konkurrenz einfach schon sehr stark. Von dem her gönne ich es Marlon, der weitergekommen ist. Er hat wirklich einen guten Auftritt hingelegt. Und Anny genauso.» Überhaupt sei das Niveau in dieser Staffel sehr hoch, von Anfang an. Eine Beobachtung, die regelmässige Zuseher ­sicherlich bestätigen werden. Vor seinem Singoff-Auftritt hatte Sidney zahlreiche Coachings. Zu Mark Forster kam noch Pop-Sänger Calum Scott dazu. Manchmal führt zu viel Input aber auch zu Verunsicherung. «Wir haben in jener Woche, in der ich in Berlin war zu den Singoffs, sehr viel zusammen gearbeitet. Es wurde immer wieder etwas angebracht, oft nur Kleinigkeiten, die man vielleicht noch besser machen könnte.» Aber Sidney ist eher jemand, der hingeht und es darauf ankommen lässt. Deshalb wurde ihm das fast ein bisschen zu viel. «Du musst dann auf der Bühne an all das denken, in einem einzigen Song.» In der letzten Probe vor dem Auftritt aber kam Coach Mark Forster nochmal zu ihm und riet: «Vergiss mal alles, was dir gesagt wurde, und singe es so, wie du es fühlst.» Das habe ihm persönlich sehr geholfen, sagt Sidney. «Weil dann ist mir der Knopf aufgegangen, und mir ging’s wieder besser.»

Eine Reise endet

Die weiteren The Voice-Folgen wird er sich trotzdem ansehen. «Ich kenne ja die Leute, die jetzt weiter sind, deshalb interessiert es mich schon.» Hat er eine Mutmassung, wer diese starke Staffel gewinnen könnte? «Das ist sehr schwer zu sagen, weil das Niveau so hoch ist. Aber was ich mitbekommen habe, ist Tammo Förster so ein bisschen der ­Publikumsfavorit. Wobei: Verdient hätten alle den Sieg, definitiv.» Eine interessante Frage, wenn man schon mal die Chance hat, hinter die Kulissen zu blicken: Die Runden bis zu den Live-Shows waren bereits aufgezeichnet. Wie hart ist es da nichts zu verraten? Sidney lacht. «Es ist vor allem schwierig, weil es so ein cooles Erlebnis ist, von dem man am liebsten allen erzählen würde. Aber man darf eben nicht. Gerade, wenn die Leute, die wissen, dass du dabei bist, kommen und nachfragen. Das Publikum, das im Studio sass, musste auch dichthalten.»

Raus und doch weiter

Sid jedenfalls bereut nichts. «Ich würde es wieder machen», sagt er und muss, gefragt nach den besten Momenten seiner Reise, nicht lange überlegen. «Woran ich mich sicherlich immer erinnern werde, sind die tollen Rückmeldungen nach dem ersten Auftritt in den Blind Auditions. Auch von Leuten, die ich nicht kenne, oder von denen ich schon ewig nichts mehr gehört hatte. Das war megaschön.» Und auch sonst die Zeit, die er dort verbracht hat mit den anderen talentierten Musikern. Er möchte sie nicht missen. «Wir hatten eine gute Zeit, viel Spass und es war auch spannend zu sehen, wie die anderen mit der Stimme umgehen, wie sie performen und singen. Wie sie sich vorbereiten auf die Bühne.» Jetzt wo Sidney all die Erfahrungen gesammelt hat, kann er jenen, die es ebenfalls gerne mal probieren würden, einen Ratschlag geben. «Ungeniert hingehen, nein sagen können sie immer noch. Wenn man das wirklich will, dann einfach anmelden und Videos einschicken. Aber, ich hatte es bereits einmal erwähnt, man braucht schon eine gewisse Reife, um sich bei der Konkurrenz behaupten zu können, gerade wenn man noch unerfahren ist.»

Die Töne bleiben

Sidney Bader wird auch weiterhin Musik machen. «Ich habe schon ein paar Songs und es kommen mehr. Als nächstes möchte ich sie aufnehmen und veröffentlichen.» Ansonsten hofft der Sänger auf Konzertanfragen, wenn möglich nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland. So möchte er Fuss fassen für seine weitere musikalische Laufbahn. «Ich werde dabei erstmal solo weitermachen. Aber ein Kollege aus meiner ehemaligen Band wird mich beim einen oder anderen Auftritt sicherlich unterstützen mit der Gitarre.» Kurz: Das Abenteuer The Voice of Germany ist vorbei, das Projekt Sid Bader noch lange nicht. Wer stets im Publikum sass, und sichtlich mitfieberte, war Sidneys Freundin. «Klar, sie hätte mich sehr gerne weiter auf der Voice-Bühne gesehen. Ich natürlich auch.» Aber eben: Sid sieht’s locker. So ist er. Hätte er seinen Blind Auditions-Song nicht aus dem Dschungelbuch sondern dem ­König der Löwen gewählt, hätten wir wohl Hakuna Matata gehört. Michel Wassner

 

 

Back To Top