Lakers-Abwehr-Generäle: Grundverschieden und doch gleich

Emil Djuse (links) sorgt bei den Lakers für defensive Stabilität. Foto: F. Lutz

In dieser Saison setzen die SCRJ Lakers auf zwei ausländische Verteidiger. Neben Emil Djuse wechselte Maxim Noreau von den ZSC Lions an den Obersee. Die beiden orchestrieren die Verteidigung und haben klare Vorstellungen, wie sie den Lakers helfen wollen.

Der 28-jährige Djuse ist glücklich mit seiner Entscheidung, nach Rapperswil zu wechseln. Der Schwede hatte die Schweiz immer schon im Hinterkopf und als die Anfrage aus Rapperswil kam, zögerte er nicht. «Ich kenne die Coaches bereits, weiss was mich erwartet und wie wir spielen wollen. Dies vereinfachte meine Entscheidung.» Das Team und den Verein habe ihn herzlich willkommen geheissen, weshalb er sich sehr wohl fühle. Der 35-jährige Maxim Noreau ist in der Schweiz bekannt. Nach Jahren in Ambri, Bern und Zürich spielt er seine zehnte Saison in der Schweiz bei den Lakers. «Als ich damals in die Schweiz kam, wollte ich eigentlich wieder zurück in die NHL. Je länger ich hier war, desto mehr begriff ich, was dies für ein toller Ort zum Leben und Eishockey-Spielen ist.» Seine Familie fühlt sich wohl und seine Kinder sind sozusagen in der Schweiz aufgewachsen. Wie sieht es mit seinem Schweizerdeutsch aus? «Ich verstehe mehr, als die meisten denken. Und dank meiner Kinder lerne ich ständig dazu.»

Einzigartiges Eishockey

Djuse spielte schon in Schweden, Nordamerika und Russland. Während in allen bisherigen Ländern eine bestimmte Spielweise vorherrscht, ist dies in der Schweiz komplett anders. «Es gibt nordamerikanische, finnische, schwedische oder Schweizer Trainer – das beeinflusst das Spiel direkt. Wir müssen jeden Abend anders agieren, um zu punkten.» Hier werde schnelles und aktives Eishockey gespielt. «Es ist offener und es gibt mehr Abschlüsse.» Wenn Maxim Noreau seine letzten Stationen vergleicht, streicht er in Rapperswil Folgendes heraus. «Hier ist es wie in einer grossen Familie. Man sorgt füreinander und die Fans stehen dem Verein sehr nahe.» Es sei für ihn motivierend, als Routinier so etwas noch einmal zu erleben. «Die Lakers arbeiten gut. Das kleinere Budget wird nicht als Ausrede benutzt, sondern man sucht andere Wege, um erfolgreich zu sein.»

Aufgaben klar verteilt

Der neue Kanadier Noreau ist, dank seinem starken Schuss, bekannt als typischer «Blueliner». Dies bestätigt er auch selber. «Ich versuche, oft zu schiessen. Wenn meine Gegner das wissen, versuchen sie, mich daran zu hindern. Das eröffnet neue Möglichkeiten für andere Spieler wie Roman Cervenka.» Damit seine Trefferquote hoch bleibt, sorgen die Lakers mit grossen Spielern vor dem Tor für zusätzliche Unruhe. Der 35-jährige Routinier will aber auch neben dem Eis helfen. «Ich möchte ein Leader sein und jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen. Wir haben talentierte Spieler, die eifrig und demütig arbeiten. Das ist toll.» Obwohl Emil Djuse in seinem ersten Jahr überzeugt hat, ändern sich seine Aufgaben mit der Ankunft von Noreau. «Maxim ist ein toller Typ und hat in der Offensive unglaubliche Qualitäten. Im Powerplay ist er ein wichtiger Spieler.» Dass er vermehrt defensivere Aufgaben wahrnehmen muss, stört kaum. «Klar würde ich gerne Powerplay spielen. Am Ende des Tages möchte ich einfach so viel wie möglich auf dem Eis stehen. Ob das bei fünf gegen fünf oder in Unterzahl ist, spielt für mich keine Rolle.» Als erjünger war, sei er eher defensiv orientiert gewesen. Heute mag er es auch, sich mit Tempo offensiv einzuschalten. «Ich kann an meinem Spiel weiter viel verbessern. Mein Ziel ist es, beide Zonen abzudecken und der Mannschaft so zu helfen.» Emil Djuse führt die Spielzeit-Statistik mit 24 Minuten pro Spiel an, was aufzeigt, wie wichtig er ist.

Familie verbindet

Vom Typ unterscheiden sich die beiden Verteidiger grundlegend. Djuse ist introvertiert, Noreau ist gesprächig. Auf die Frage nach der Freizeit strahlen beide und sagen das Gleiche: die Familie. Wenn immer möglich verbringen sie Zeit mit ihren Frauen und Kindern. «Kürzlich waren wir in Elm. Ein fantastischer Ort für uns», meint Djuse. Und auch Noreau kennt die Glarner Bergregion. «Es ist unglaublich schön dort.» Für beide ist klar, dass sie neben dem Eis in der Schweiz noch viel entdecken wollen. Ebenfalls einig sind sie sich für die laufende Saison. «Wir haben letzte Saison toll gespielt. Daran möchten wir anknüpfen», meint Djuse. Und Noreau fügt an: «Wir nehmen Spiel für Spiel und wollen jeden Abend gewinnen. Wenn wir diese Einstellung als Mentalität haben, können wir viel erreichen». Fabio Lutz

 

 

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