Energiereiche Zeit in der Region Zürichsee-Linth

Die Region Zürichsee-Linth hat ihr Energiekonzept überarbeitet. Foto: zVg

 Die Region Zürichsee-Linth hat mit dem überarbeiteten regionalen Energiekonzept 2020 den Grundstein ihrer Energiepolitik für die nächsten Jahre gelegt.

Der langfristige Fokus hilft, in der aktuellen Energiekrise die Prioritäten richtig zu setzen und grossen Projekten zum Durchbruch zu verhelfen. Sichtbar ist dies aktuell in der regionalen Wärmeplanung und Kampagnen zur Unterstützung des Photovoltaik-Ausbaus. Schon seit 2014 arbeiten die zehn St.Galler Gemeinden der Region Zürichsee-Linth im Energiebereich eng zusammen. Koordiniert durch die Fachgruppe Energie werden Aktivitäten im Sinne des regionalen Energiekonzeptes umgesetzt und gemeinsam Projekte lanciert. Getrieben von der aktuellen Energiekrise zeigen die letzten Monate dabei eindrücklich: noch nie war die Bereitschaft in der Bevölkerung bei verschiedensten Akteuren grösser, aktiv zur Energiezukunft beizutragen und in erneuerbare Energien und effiziente Technologien zu investieren. Nachfolgend sind aktuelle regionale Projekte der Region beschrieben, die einerseits die regionale Energiepolitik transparent kommunizieren und andererseits für verschiedene Zielgruppen konkrete Lösungsansätze und Hilfestellungen im Heizungsersatz oder der Nutzung des Solarenergiepotenzials zeigen.

Regionale Wärmeplanung
Aufbauend auf der regionalen Wärmeplanung aus dem Jahr 2020 wurden Potenzialgebiete und bestehende Wärmenetzgebiete sowie Eignungsgebiete zur Nutzung erneuerbarer Energien weiter präzisiert und teilweise neu definiert. Die Projektergebnisse sind in Form eines digitalen Wärmeplanes und eines Projektberichtes unter https://www.energieagentur-sg.ch/waermeplanung-rzl verfügbar. Der Plan zeigt übersichtlich den aktuellen Stand der regionalen Wärmeplanung und wird periodisch von der Fachgruppe Energie und der Energieagentur St.Gallen aktualisiert. Wärmenetz- und Eignungsgebiete können von einzelnen Gemeinden im Rahmen der Ortsplanungsrevision im kommunalen Richtplan integriert werden. Per Mausklick können zusätzliche Informationen zu einzelnen Wärmenetzgebieten und Eignungsgebieten zur Nutzung erneuerbarer Energien angezeigt werden.

Photovoltaik-Aktion 2022
Nach 2019 konnten Hausbesitzer der ganzen Region zwischen Mai und August 2022 bereits zum zweiten Mal eine PV-Anlage mit definierten Leistungskriterien zum Fixpreis bestellen. In vier Monaten wurden im Rahmen der Aktion über 107 PV-Anlagen bestellt. Aufsummiert ergibt sich mit diesen Anlagen eine installierte Leistung von rund 1140 kWp., was einer Fläche von ca. 6’000 m² oder der Grösse eines Fussballfeldes entspricht. Die erwartete Stromproduktion von ca. 1000 MWh/a entspricht dem Bedarf von über 250 durchschnittlichen 4-Personen-Haushalten. Aufgrund des anhaltenden PV-Booms (mediale Präsenz einer möglichen Strommangellage und Energiekrise) ist die Nachfrage nach PV-Anlagen, Notstromversorgungen und Heizungsersatz generell sehr hoch. Hausbesitzende erhielten im Rahmen der Aktion vergleichbare Angebote, ohne mühsam verschiedene Region Zürichsee-Linth  Offerten prüfen zu müssen und die wichtigsten Fragen konnten neutral an einer von drei sehr gut besuchten Informationsveranstaltungen beantwortet werden.

Photovoltaik-Kampagnen für Industrieliegenschaften, KMU- und Landwirtschaft
Von Herbst 2022 bis Frühling 2023 wird in der Region eine Kampagne zur Förderung wirtschaftlicher Photovoltaik- Anlagen auf grossen Flächen in Industrie- und grossen Gewerbebetrieben durchgeführt. Interessierte Unternehmen erhalten Lösungsvorschläge und Entscheidungsgrundlagen, ausgearbeitet durch die Energieagentur St.Gallen und verschiedene PV-Unternehmen. Eine ähnliche Kampagne folgt von Frühling bis Herbst 2023 für KMU- und Landwirtschaftsbetriebe. «Wir begrüssen die aktuell sehr hohe Dynamik im Photovoltaik-Ausbau und möchten mit diesen Kampagnen Unternehmern und Landwirten die wichtigsten Fragen, die sich zu Beginn eines Projektes stellen, praxisnah, konkret und mit fundierten Aussagen zur Wirtschaftlichkeit beantworten», sagt Peter Remek, Gemeindepräsident von Amden und Präsident der Fachgruppe Energie.

Zehn Gemeinden – eine Region
Der Verein Region Zürichsee-Linth vereint die zehn politischen Gemeinden im St. Galler Wahlkreis See-Gaster. Er befasst sich mit Aufgaben und Themen, die eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit erfordern, und setzt sich für eine nachhaltige Regionalentwicklung ein. Mitglieder sind die Politischen Gemeinden Amden, Weesen, Schänis, Benken, Kaltbrunn, Gommiswald, Uznach, Schmerikon, Rapperswil-Jona und Eschenbach mit rund 70'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Verein Region Zürichsee-Linth koordiniert die räumliche Entwicklung der Gemeinden und stimmt sie auf die regionalen und kantonalen Planungen ab. https://zuerichseelinth.ch/ (ON)


 

 

 

 

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