Vom Triathlon zum Biathlon

Michael Hartweg ein Treffer im nordischen Sport. Foto: zVg

Die Kinder von Michael und Carola Hartweg kamen über den Triathlon zum Langlaufen und infizierten sich bei einem Biathlon-Plausch mit dem Schiessen und Laufen.

Als ehemaliger Manager einer börsenkotierten Unternehmung tat sich Michael Hartweg etwas schwer mit starren Verbandsstrukturen. Gewohnt Fragen zu stellen, Ursachen zu ergründen und Lösungen zu treffen, war für ihn bald einmal klar, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Mit seiner Frau Carola wurde konzeptionell, zielgerichtet und sehr professionell gearbeitet. Ein Leben ohne Sport ist für die Familie Hartweg nicht denkbar. Als in der Lenzerheide die Biathlon Arena gebaut wurde war für Carola Hartweg klar, dass auf dieser Anlage ein Nachwuchs Leistungszentrum entstehen muss und sie gründete mit Ivan Lechthaler den Biathlon Stützpunkt Ostschweiz. Klares Ziel: Beim ersten Weltcup in der Arena sollen die eigenen Athleten am Start sein. «Jungen Biathlon-Athleten zu helfen ihren grossen Traum zu leben, spornt uns an und erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit.» Nun stehen die Europameisterschaften an, was als guter Test für die Zukunft gilt.

Als Ratgeber für proNordic

Dem Präsidenten des Verein proNordic, Thomas Kälin, gab Michael Hartweg vor kurzem den Rat, nicht aufzugeben, Rückschläge weg zu stecken und einfach für das grosse Ziel einer Olympia-Teilnahme der geförderten Athleten alles zu geben. Das proNordic Motto: «Trainiere mit den Besten, lerne von Besten» umzusetzen und versuchen, optimale Bedingungen zu fördern. Beim Biathlon wurde ein Neustart gemacht, der in diesem Winter auf der Lenzerheide einen ersten nationalen Höhepunkt erlebt. Einen solchen Kick muss im Langlauf die nordisch Direktorin Guri Knotten auslösen. Die Neuorientierung im Biathlon zeigte bereits erste Verbesserungen. Die Frauen sind unter der neuen Leitung wieder motivierter/leistungsfähiger und auch die Männer machen nach dem Rücktritt von Benjamin Weger eine gute Figur. Niklas Hartweg erreichte im Weltcup sensationelle Plätze zusammen mit dem Zürcher Oberländer Sebastian Stalder. Resultate, die dem wachsenden Interesse des Publikums förderlich sind. Nun trübt die Selektion diesen Aufschwung. Ohne die in unserer Region verankerten Cracks Amy Baserga und Niklas Hartweg findet nun eine Europameisterschaft im eigenen Land statt! Sportlich ist ein gewisses Verständnis für diesen Entscheid da, doch genau jetzt zwei junge Menschen mit grosser Strahlkraft nicht starten zu lassen, ist schon starker Tobak.

Tristesse im Langlauf

Am den bisherigen Sprintwettbewerben sorgte Nadine Fähndrich mit ihrem tollen Siegen für ein Ausrufezeichen wie auch der jüngste Erfolg von Riebli und Grond in Livigno. Doch wo bleiben die Resultate in den übrigen Disziplinen? Dass die Schweiz in Bezug auf die Spitze und Breite ein Problem hat, ist man sich bei Swiss-Ski bewusst. Fast die ganze Führung im Langlauf wurde ersetzt. Doch die Verbandsmühlen mahlen (zu) langsam. Der Abstand zu den Top-Nationen wird im Nordischen immer grösser. Den Langläufern täte mehr Professionalität und vor allem interner Wettbewerb gut. Nicht umsonst heisst es, Swiss-Ski heisst eigentlich Alpin-Ski, danach kommt lange nichts! Und einmal im Langlauf-Kader geniesst man quasi Artenschutz. Insofern könnten die Langlauf Funktionäre vom Drive im Biathlon lernen, so Mann und Frau wollen! Michael Hartweg hat einen möglichen Weg aufgezeigt. Man kann ihm und seiner Frau nicht genug danken. Thomas Kälin, Präsident proNordic

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