Kuchen und Rosen zum Abschied

Ricardo bedankt sich bei allen für die grosse Unterstützung. (Foto: zVg)

Es war ein gelungenes, aber wehmütiges Ende einer Ära: Ricardos Café-Bar verabschiedete sich feierlich von seinen Gästen.

Es schien, als fände ein rauschendes Fest statt. Ausgelassene Stimmung, das Café zum Bersten voll. Am Sonntag, 26. Februar, empfing Richard Oberholzer ein letztes Mal seine Gäste. Nach über elf Jahren am Engelplatz schloss das Ricardos seine Türen.

Abschied mit Tränen
Der Wirt, den alle Ricardo nennen, bleibt sich bis zuletzt treu. Alle sollten sich wohlfühlen. Ein strahlendes Lächeln für jeden Gast, Getränke offeriert, Rosen für die Damen. Und, natürlich: selbstgemachter Kuchen in allen Variationen. Dennoch floss hier und da eine Träne. Das Ricardos ist eine kleine Institution, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. «Wir sind jedes Mal 20 Kilometer gefahren, nur für diese Kuchen», sagt ein Paar fassungslos. «Ein grosser Verlust.»

Der gelernte Bäcker-Konditor, der zusätzlich im Zürcher Grand Hotel Dolder das Servicehandwerk lernte, ist Gastgeber aus Passion. Stammgäste begrüsste er mit Vornamen, er hatte für alle ein offenes Ohr, interessierte sich für ihre Geschichten. Freundschaften entstehen. Kein Wunder, waren alle da, um sich zu verabschieden: Gäste, Mitarbeitende, Familie, Freunde. Und so war es auch für den scheidenden Wirt ein rundum gelungener Abschluss. «Der Entscheid ist mir sehr schwergefallen», sagt Ricardo. Doch es habe viel Kraft gekostet, das Café aufzubauen. Am Ende überwog der Wunsch, aufzuhören, wenn es am schönsten ist. Mit Kuchen. Und einem rauschenden Fest.

Rafael Muñoz

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