Talenten eine Plattform bieten

Ihre Herzen schlagen für die Musik: Jürg Schmid, Orlando Capaul (hinten) und Bernd Rieger. Foto: Michel Wassner

Wenn sich drei Menschen zusammentun, die die Musik lieben, entstehen plötzlich unendliche Möglichkeiten. Willkommen in der Capaul Group Music Hall.

Die Capaul Group Music Hall in Rapperswil-Jona ist das, was man eine ­coole Location nennt. Alles ist da für den perfekten Auftritt vor 60 sitzenden oder 100 stehenden Besuchern. Bühne und Technik sind voll ausgestattet. Industrial-Atmosphäre inklusive. Das Team hinter dem Ganzen: drei musikbegeisterte Herren. Firmengründer Orlando Capaul, Bernd Rieger und Jürg Schmid. Dreimal Leidenschaft für Musik. Während der Pandemiezeit steckten sie viel Zeit in Planung und Recherche. Vor allem ging es ihnen um junge Talente. Alleine in Rüti, Hinwil und Jona gebe es mehrere 100 Musikformationen, darunter viele kleine, mit begrenzten Ressourcen. «Die möchten wir unterstützen. Gleiches gilt für Vereine. Davon hat es über 600 in der besagten Region. Sowie 25 Schulen mit eigenen Schülerbands und Musikevents.» In der multifunktionalen Halle sei alles vorhanden, was es für diese Zielgruppen brauche. Das gilt natürlich auch für alle Firmenanlässe.

Community als Ziel
Bei alledem handelt es sich um einen Non-Profit-Verein. «Wir verrechnen nur die Selbstkosten. Haben wir Gewinne, werden sie gespendet für kari­tative Zwecke», sagt Capaul. Und er betont: «Wir alle haben sehr viel Erfahrung in dem Business und deshalb wissen wir: Es hat so viele Talente, überall. Ihnen möchten wir eine Plattform bieten für wenig Geld.» Ihr Projekt sei ein Geben und Nehmen, schlussendlich eine Win-Win-Situation. Der Wunsch der drei Macher: Es soll eine Community entstehen.

Was eine jede Band, ein jeder Künstler ebenfalls braucht, sind Auftritte. Bekanntlich hatten Events unter der Pandemie besonders gelitten. Was blieb, ist die Unsicherheit. In Zukunft, so die Einschätzung der Experten, werde man nur noch mittel- bis kurzfristig planen und organisieren. Jürg Schmid sagt: «Einen Grossanlass ein Jahr im Voraus zu planen, ist heute ein zu grosses Risiko.» «Das hat einen Impact auf das gesamte Business.» Deshalb das Erfolgsrezept der Capaul Music Hall: kleine Events, regional und flexibel. Und ganz generell: «Synergien nutzen, zum Beispiel das eigene Tonstudio, in dem verschiedene Künstler Aufnahmen machen.» Ausserdem spielt der Preis eine Rolle. «Unser Angebot soll niederschwellig und leistbar bleiben.» Denn gerade bei Vereinen sei die Situation schwierig. «Sie haben heute viele Abgänge, können sich keine grösseren Anlässe und Räume leisten.» Bernd Rieger betont nochmals: «Unser Equipment und unsere Dienstleistungen sind nicht ortsgebunden. Wir können alles zusammenpacken und flexibel überall einsetzen, ohne allzu grossen Aufwand.» Insgesamt hat es zwei bis drei Chargen an Equipment, das heisst mehrere Anlässe gleichzeitig zu bedienen, ist möglich.

Video ist Trumpf
Die eigene Platte: für viele ein Traum. Für die klassische Garagenband oft unerfüllbar, weil zu teuer. Ein Zustand, den die drei Musik-Liebhaber sich nicht länger mitansehen konnten. «Wir ermöglichen Top-Aufnahmen für kleines Geld», sagt Capaul. «Unser Equipment ist so flexibel, dass wir auch Aufnahmen vor Ort machen können.» Und die Produktionskosten? «Ein physischer Vertrieb findet heute praktisch nicht mehr statt. Man bekommt die Aufnahmen auf USB-Stick und kann sie dann selbst über die Plattformen verbreiten», so Bernd Rieger. Auf Wunsch wird auch das ganze Paket angeboten: Promo, Label-Arbeit usw. Und auch Musikvideos können produziert werden – mit überschaubaren Kosten. Video ist schliesslich das Medium Nummer eins heute. «Wir wollen die Bands unterstützen. Ein Video zu haben, hilft ihnen.»

Start der Mondmission
Und weil die drei noch viele Ideen haben und weil man Musik nicht nur machen muss, um sie auf Spotify zu laden, gibt es unendliche Kombinationsmöglichkeiten: Malerei und Musik, Mode und Musik, Musik und so viel mehr. «Wir sind immer auf der Suche nach neuen Pfaden und Konzepten.» Zum Beispiel: Flex-Y-Band, Einsteiger-Workshops für Band-Interessierte. «Man findet Gleichgesinnte, kann sich zusammentun und eine Band gründen. Die Workshops werden nach Musikrichtung organisiert», so Rieger und seine Kollegen.

Zum Start gibt es einen Gitarren-Workshop am 3. April, ein «Mini Blues-Workshop» für Anfänger und Fortgeschrittene. Auch Gesangstalente oder zusätzliche Instrumente seien nicht ausgeschlossen, versichern die Organisatoren. In Zukunft soll es ausserdem jeden ersten Dienstag im Monat eine Blues-Jam-Session geben. Der nächste Anlass findet am 25. März statt. Die Bands Deflector und The Three Sum spielen in der Music-Hall, ein Foodtruck von Nicos Kitchen steht parat. In der Halle die Musik. Vor der Halle das Essen. Orlando Capaul sagt es so: «Der Anlass ist wie der Start der Mondmission. Diese Events sollen nach und nach institutionalisierten Charakter bekommen und regelmässig stattfinden.»

Michel Wassner

www.cg-music-hall.ch
Anfragen: Jürg Schmid
Tel. 079 400 70 78

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