Neugestaltung in Etappen

Die Anordnung der einzelnen Komponenten und die möglichen Volumen der Baukörper. (Illustration: zVg)

Die Planungen im Lido können es bezüglich Varianten bald mit dem Stadttunnel Rapperswil aufnehmen. Der Studienauftrag «Areal Lido» soll mögliche Ansätze für die Zukunft liefern.

Laut Stadtrat und Bauchef Christian Leutenegger ist das Areal Lido von weiter Bedeutung. Nicht nur lokal und regional, sogar auch national – mit Sport, Erholung, Unterhaltung und Bildung. Den vier teilnehmenden Planungsbüros, alle mit Erfahrung in solchen Projekten, seien jedoch keine zwingenden Vorgaben gegeben worden. Alle sollten sich in einem gesamten Kontext dem Areal annehmen. Der Stadtrat hat aufgrund Entscheid des sechsköpfigen Bewertungsgremiums den Vorschlag des Teams Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG zur Vertiefung und Ausarbeitung des Masterplans Areal Lido beauftragt. Interessant ist, dass alle teilnehmenden Teams grossvolumige Bauten Richtung Norden, hin zu den Geleisen, angesiedelt haben. Dies macht insofern Sinn, weil auf diese Weise zum See hin offene Flächen möglich werden.

Frei- und Hallenbad?
Ein erstes Projekt befindet sich schon in der Startphase. Aufgrund der Studie soll der Neubau des Freibades, kombiniert mit der Möglichkeit eines Hallenbades, überprüft werden. Die Stadt will im April/Mai 2023 das zweistufige Wettbewerbsprogramm starten, dies gemäss gültigem Bürgerbeschluss an der Bürgerversammlung. Ergebnisse werden auf Ende Jahr vorliegen, welche dann an der Bürgerversammlung vom Juni 2024 zur Abstimmung kommen werden. Dabei sollen zwei Varianten zur Abstimmung kommen: nur Freibad, oder Freibad und Hallenbad. Möglicher Baustart wäre dann 2026, sofern keine Verzögerung durch Einsprachen. Zurzeit ist noch eine Volksmotion hängig, die an der Bürgerversammlung vom 1. Juni zur Abstimmung kommt. Diese sieht vor, dass das bestehende Freibad bis Baubeginn der neuen Anlage in Betrieb sein soll. Aus diesem Grund wurde das Schwimmbecken bis anhin auch noch nicht zurückgebaut.

An der letzten Bürgerversammlung beschlossen die Stimmberechtigten einen Projektierungskredit für dringend notwendige Sanierungsmassnahmen für die Eishalle Lido. Diese sollen eine weitere Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren garantieren. Hier wird mit Kosten von circa 9 Mio. Franken gerechnet. Die Studie sieht einen allfälligen Neubau, sofern eine Gesamtsanierung kein Sinn macht, auf dem heutigen Para-Parkplatz-Areal vor, inklusive Trainingshalle. Marcel Gämperle, Leiter Stadtentwicklung, betont, dass eine mögliche Umsetzung der Studie sich über Jahre hinziehen wird. Eine anspruchsvolle Aufgabe, nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich gesetzlicher Vorgaben, Terminen und Erschliessung mit dem Verkehr.

Platz für Schule(n)
Im nordwestlichen Teil sehen die Planer den möglichen Neubau des Berufsbildungszentrums, als Ersatz des heute bestehenden an der Zürcherstrasse Nähe Stadthofplatz. Die Erweiterung um eine Kantonsschule am selben Standort wäre gegeben und ist als Reserve ausgeschieden. Parkierungsmöglichkeiten ober- wie unterirdisch sind möglich – das Areal soll aber in erster Linie mit ÖV und Langsamverkehr erschlossen werden.

Freiflächen am See
Die bestehenden Bootshallen haben noch eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren und sollen danach ersatzlos zugunsten von Freiflächen weichen. Dies als Ergänzung zum bereits neu gestalteten Hafen und dem Seezugang ab der Badi Lido. Der Strandweg könnte dann ebenerdig geführt werden.

Es ist interessant, dass auf diesem wichtigen Areal nicht in Einzelprojekten, sondern im Gesamten geplant wird und in Etappen – schliesslich soll das Ganze auch finanzierbar und verträglich sein. Bei der Umsetzung wären es dann wieder einzelne Projekte, welche die üblichen Prozesse durchlaufen müssen.

Sven Gasser

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