Nicht die St. Galler Kicker vom Kybunpark, auch nicht die Handballer vom TSV St. Otmar, die Turnfamilie des STV Eschenbach ist zum St. Galler Sportverein 2022 gekürt worden.
Was für ein Bild: Jasmin Oberholzer (Präsidentin des STV Eschenbach) hatte ihr Siegerlächeln aufgesetzt. Mit einem Strauss weisser Rosen in der rechten Hand beantwortete sie auf der Bühne in St. Gallen die Fragen von Moderator Jann Billeter, dem Sportreporter von SRF. Der Festakt stieg an einer Gala-Veranstaltung im Rahmen der OFFA (Ostschweizer Frühlings- und Freizeitausstellung). Die IG Sport St. Gallen führte ihre Sportehrungen durch. Neben dem Toggenburger Snowboarder Jan Scherrer, Bronzemedaillengewinner in der Halfpipe an den Olympischen Spielen in Peking, wurde auch ein Verein aus dem Wahlkreis See-Gaster geehrt: Der 123-jährige STV Eschenbach wurde für sein Wirken als St. Galler Sportverein des Jahres 2022 ausgezeichnet.
Aus den Händen von Billeter erhielt die Präsidentin einen Siegercheck in der Höhe von 5000 Franken. Jasmin Oberholzer zu den «Obersee Nachrichten»: «Darüber sind wir nicht böse … Das Geld nehmen wir sehr gerne, es kommt in die Vereinskasse.»
550 Mitglieder zwischen 3 und 80
Auf der Vereins-Homepage schreibt die Präsidentin: «Was für eine Ehre! Der Preis gehört all jenen, die in den vergangenen 123 Jahren im Hintergrund mit einem unermüdlichen und ehrenamtlichen Engagement dafür gesorgt haben oder noch immer dafür sorgen, dass wir organisatorisch so gut aufgestellt sind und damit sportlich wie auch gesellschaftlich so viel im Jugend- und Breitensport bewirken und glänzen können.» Der 1900 gegründete Turnverein zählt 550 Mitglieder. Die Jüngsten, sie sind beim MUVAKI-Turnen aktiv, zählen drei Jahre. Bei den Senioren beider Geschlechter ist die eine oder der andere Turner über 80 Jahre alt. Im letzten Jahr konnten die Eschenbacher zwei Turnfestsiege feiern. Im vergangenen Mai organisierte der STV die Schweizer Meisterschaften in der Pendelstafette. Jasmin Oberholzer: «Mit der neuen Dreifachturnhalle häufen sich die Anfragen für die Organisation solcher Anlässe."
Max Kern