Die Schweiz zählt eine Stunde lang die Vögel

Der wehmütig-melodische Gesang des Rotkehlchens ist fast das ganze Jahr über zu hören. (Foto: Pexels/Erik Karits)

In Dörfern und Städten leben nicht nur Menschen, sondern auch zahlreiche Vögel und viele andere Tiere. Um herauszufinden, wo welche Vogelarten vorkommen, ruft BirdLife Schweiz auch dieses Jahr zur nationalen Vogelzählung auf. Die «Stunde der Gartenvögel» ist das grösste Citizen-Science-Projekt der Schweiz.

Vögel beobachten und zählen macht Spass – und es ist erholsam und spannend zugleich. Man entdeckt, wie viele unterschiedliche Vogelarten den Garten bevölkern. Findet vielleicht einen Gartenbaumläufer, der in sein Nest hinter dem Efeu verschwindet. Einen Greifvogel, der weit oben am Himmel hindurchzieht. Einen Trupp farbenfroher Stieglitze, die in der Birke nach Samen suchen. Oder man kann Jungvögel beobachten, die eben aus dem Nest geflogen sind.

Alle können mitmachen
Die 430 Naturschutzvereine in den Gemeinden, die sogenannten BirdLife-Sektionen, gehören zu den wichtigsten Strukturen von BirdLife Schweiz. Sie setzen Naturschutzanliegen konkret in ihren Gemeinden um. In vielen Gemeinden existieren auch Jugendgruppen. Angeschlossene Vereine gibt es unter anderem in Altendorf, Pfäffikon/Freienbach, Siebnen, Wangen und Wollerau. BirdLife Schweiz ruft auch dieses Jahr zur Aktion «Stunde der Gartenvögel» auf. Mitmachen ist einfach: Jeder und jede ist dazu eingeladen, seit Mittwoch, 10. Mai und noch bis am 14. Mai eine Stunde lang im Garten, auf dem Balkon oder in einem Park die Vögel zu zählen. Auch Schulklassen können teilnehmen. Die häufigsten Gartenvögel sind auf dem Aktions-Flyer abgebildet, der unter www.birdlife.ch/gartenvoegel heruntergeladen werden kann. Man kann die Beobachtungen entweder mit dem Online-Formular oder direkt via der App «Vogelführer BirdLife Schweiz» für iPhone/Android melden. Wer letzteres bevorzugt, sollte die Anleitung auf der Website beachten. Wichtig ist es, Doppelbeobachtungen des gleichen Vogels zu vermeiden. Wer eine Gruppe mit fünf Staren entdeckt, kann alle fünf Vögel aufschreiben. Wer jedoch einmal drei und einmal zwei Spatzen sieht, schreibt nur die ersten drei auf. BirdLife Schweiz wird die Daten auswerten und ist schon jetzt gespannt darauf, welche Arten dieses Jahr gesichtet werden. Wer mitmacht, wird die Resultate nach der Aktion erfahren. Unter den Einsendungen wird ein Profi-Feldstecher CL Companion 8x30 von Swarovski Optik im Wert von 1270 Franken verlost.

Was tun für mehr Natur?
Eines der Ziele der «Stunde der Gartenvögel» ist es, die Bevölkerung für die schwindende Natur im Siedlungsraum zu sensibilisieren. Daher stehen viele Informationen bereit, wie man die Vögel und die Natur rund um das Haus fördern kann. So empfiehlt BirdLife Schweiz beispielsweise, Blumenwiesen anzulegen, einheimische Sträucher und Bäume zu pflanzen und naturnahe Strukturen wie Asthaufen zu fördern. «Gärten, Parks und andere Grünflächen im Siedlungsraum sind für die Natur sehr wichtig», wird Stefan Bachmann, Mediensprecher von BirdLife Schweiz, in einer Mitteilung zitiert. «Allerdings besteht noch viel Potenzial, denn einige Arten wie der Haussperling oder der Igel gehen mancherorts markant zurück.» BirdLife Schweiz hat mehrere Broschüren und Praxishilfen veröffentlicht, um wieder mehr Natur in den Siedlungsraum zu bringen.

(pd/hf)

 

Gemeinsam für die Biodiversität
BirdLife Schweiz engagiert sich mit Fachkenntnis und Herzblut für die Natur. Mit 69 000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen, Kantonalverbänden und BirdLife-Organisationen in 115 Ländern ist BirdLife Schweiz Teil des grössten Naturschutz-Netzwerks der Welt. Gemeinsam mit den Mitgliedern setzt sich BirdLife Schweiz für die Biodiversität ein. Die Organisation führt zahlreiche Schutzprojekte für gefährdete Arten und ihre Lebensräume durch, vom Steinkauz über den Eisvogel bis zur ökologischen Infrastruktur. Erfahren Sie mehr und werden Sie Teil des BirdLife-Netzwerks: www.birdlife.ch

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