Märchlerin kocht Gegner ab

Dona Marinkovic aus Galgenen überzeugte Star-Koch Caminada mit einer Schokolade-Walnuss-Mousse. (Fotos: zVg)

TV-Moderator Nik Hartmann nennt es die «härteste Kochshow der Welt.» Mit am Herd steht bei «MasterChef Schweiz» auf 3+ Dona Marinkovic aus Galgenen. Die zweifache Mutter schwingt die Kochkelle und schneidet nicht nur mit den schärfsten Messern gut ab.

Dienstagabend zur besten Sendezeit: Auf dem TV-Sender 3+ läuft seit dem 9. Mai die neue Staffel der Kochshow «MasterChef Schweiz». Die Juroren sind die Crème de la Crème der Schweizer Profi-Köche. Angeführt von Andreas Caminada, 3-Sterne-Koch mit 19 Gault-Millau-Punkten. Dazu Nenad Mlinarevic (16 Punkte) und Elif Oskan (15 Punkte). Zwei Folgen sind Geschichte. Zweimal in Serie rettete sich die gebürtige Glarnerin Dona Marinkovic (35) über die Hoffnungsrunde in die nächste Folge. Sie sagt zu den «Obersee Nachrichten»: «Ich war immer meganervös. Man weiss in der Sendung nie, was auf einen zukommt. Das ist sehr aufregend». 40 Hobby-Köche waren es beim Casting, 19 haben es in die TV-Sendung geschafft. Seither kocht die gebürtige Glarnerin («bis 22 habe ich in Glarus gelebt») ihre Konkurrenten am Kochherd ab.

Wie kam Dona, die pro Woche bis zu zwei Tage in einer Parfümerie in Rapperswil jobbt, zu ihrem TV-Auftritt? «Eines Abends lag ich zu Hause im Bett und zappte durchs Programm. Da blieb ich bei der Wiederholung einer Kochsendung hängen. Ich schaute zehn Minuten zu und machte mich danach im ‹Compi› schlau. Noch im Bett liegend, habe ich mich angemeldet. Ich war von Beginn weg Feuer und Flamme. Das war fast das Einzige, das ich voll durchgezogen habe, ohne einen einzigen Zweifel.»

Speck war zu dominant
Vom Koch-Virus gepackt wurde die Schwägerin von 13-Punkte-Koch Marc Reithebuch (ehemals Wirt im Alperösli auf Mullern) und Bruder von Ex-Mister-Schweiz André Reithebuch schon im Kindesalter. «Seit ich mich erinnern kann, stand ich immer in der Küche und wollte meiner Mutter helfen. Mit zehn Jahren begann ich zu backen. Später habe ich Stepp by Stepp immer ausgefallenere Gerichte gekocht.» Was zaubert die leidenschaftliche Köchin zu Hause auf den Tisch? «Meistens gibt es mediterrane Küche. Sehr ausgewogen, immer mit Gemüse. Ich liebe geschmorte Gerichte, auch Focaccia mache ich gerne selbst. Ich liebe Poulet, reichhaltige Salate mit Grillgemüse.» In der ersten Folge von «MasterChef Schweiz» entschied Dona letzte Woche, Forellenfilet gefüllt mit Zucchetti zu kochen. Dazu ein Topinambur-Purée (eine Pflanze aus Nordamerika) mit Kräutern. Das alles einer Rahmsauce mit gedämpften Zwiebeln und Speck. Die Märchlerin konnte dabei nicht ganz überzeugen. «Der Speck sei zu dominant, fand Caminada». Wie geht sie mit Kritik des Grossmeisters um? «Ich kann seine Kritik immer nachvollziehen. Ein super Typ, er ist sehr professionell. Und auch sehr fair.»

Dona Marinkovic musste vergangene Woche (erstmals) in die Hoffnungsrunde. Und überzeugte dort mit ihrem Dessert, einer Schokolade-Walnuss-Mousse. Koch-Papst Caminada fand: «Mein Gaumen ist zufrieden».

Hervorragende Tomatensauce
In der zweiten Folge musste Dona mit Kollege Christian Suppen kochen. «Ich machte eine Gebundene, mein Kollege eine Klare.» Nur: Die Klare war am Schluss nicht klar. Dona in der TV-Sendung: «Das ist definitiv in die Hose gegangen, das kann man nicht anders sagen.» Schon wieder musste sie in die Hoffnungsrunde. Und dort ging es mit drei verschiedenen Messern um die Schnitttechnik. Caminada dazu: «Das muss man einfach können.» Dona: «Ich habe so gezittert, ich musste es langsam angehen, damit ich mich nicht schneide. Und für mich wäre es voll schlimm, wenn die Reise jetzt fertig wäre. Irgendwie hast du das Gefühl, jetzt hat es erst richtig angefangen.» Am Schluss überzeugt Dona die Jury mit einer Auberginen-Lasagne. «Das war voll improvisiert. Die Idee ist einfach so gekommen.» Caminada war des Lobes voll: «Die Tomatensauce finde ich hervorragend. Da ist sehr viel Power drin. Man sieht, dass du gut abgeschmeckt hast, ja, das ist sehr tasty.» Tasty bedeutet auf Deutsch lecker. Donas Reaktion am TV: «Das hat mega gutgetan.» Und in echtem Glarner Dialekt: «Ich freu mi uhsinnig.» Nächsten Dienstag schwingt die Märchlerin auf 3+ wieder die Kochkelle. Als erster Preis winken ein Peugeot 308 und eine Kochbroschüre von Migusto mit den eigenen Rezepten.

Max Kern

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