Im Interview verrät Franco Knie senior, wie er vor 61 Jahren bei der Eröffnung von Knies Kinderzoo seine Eltern überrascht hat. Und wie ihm das neue Zirkus-Programm gefällt.
ON: Weshalb lohnt es sich für Familien auch dieses Jahr wieder, den Kinderzoo Rapperswil zu besuchen?
Franco Knie: Knies Kinderzoo zählt auch im Jahre 2023 zu den beliebtesten Familienausflugszielen der Schweiz. Tiere erfahren – Biodiversität bewahren, so lautet der neue Claim. Nebst den Klassikern wie Elefanten-, Kamel- oder Ponyreiten, eine Neuausrichtung, welche nachhaltig wirkt. Zudem bieten wir neu attraktive Familien- und Grosseltern-Tageskarten an. Der Kinderzoo in Rapperswil ist immer eine erlebnisreiche, attraktive Destination in Rapperswil und ein wichtiger Leistungsträger der Region.
Neben der Eurasischen Zwergmaus, die nur 7 Gramm wiegt, und dem 6800 kg schweren Asiatischen Elefantenbullen Thisiam sind im Kinderzoo 379 andere Tiere zu bestaunen. Welches sind Ihre Lieblingstiere?
Mich faszinieren logischerweise die Asiatischen Elefanten! Mit diesen wunderbaren Tieren verbindet mich eine Freundschaft und eine Zusammenarbeit von mehr als 60 Jahren. Daher war es für mich auch ein Privileg, mit der Realisierung des Elefantenparks Himmapan ein neues Kapitel in der über 100-jährigen Geschichte der Knie-Elefanten zu verwirklichen, die Zuchterfolge mit Kalaya und Kamon zeigen auf, dass wir hier zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Schritte eingeleitet haben und somit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des bedrohten Asiatischen Elefanten leisten.
Waren Sie dieses Jahr bei den Geburten der Rotschildgiraffe Vaiano oder dem Katta-Baby live mit dabei?
Nein, das machen die Tiere selbstständig, da brauchts mich nicht. Bei der Geburt von Elefantenbulle Kamon, am 8. Mai 2022, war ich natürlich mit dabei. Zudem leitete ich die ganzen Vorbereitungs- und Trainingseinheiten, verlegte meinen Wohnsitz temporär neben das Elefantenhaus und schob während gut vier Wochen Nachtwache zusammen mit unserem Team.
Leiden Sie immer noch unter den Folgen von Langzeit-Covid?
Das Virus hatte mich mehrmals fest im Griff und leider habe ich auch heute noch gewisse Folgen zu meistern. Müdigkeit und eine gewisse Konzentrationsschwäche erschweren mit teilweise den Alltag.
Welche Projekte haben Sie für die unmittelbare Zukunft des Kinderzoos geplant?
Wir halten uns an unseren Masterplan und kommunizieren erst, wenn die entsprechenden Bewilligungen vorliegen. Uns ist wichtig, dass wir bei neuen Projekten die Anwohnenden im Südquartier – nebst zum Beispiel Umwelt- und Tierschutzorganisation – mit einbinden. Nur so war es zum Beispiel in der Vergangenheit möglich, den Elefantenpark, die neue Event Location oder die Giraffenanlage ohne Einsprachen realisieren zu können.
Weshalb mussten Sie vor vier Jahren die Seelöwenhaltung aufgeben?
Innerhalb der Familie und unserem VR haben wir entschieden, den Kinderzoo längerfristig in den Ganzjahresbetrieb zu führen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigten wir mehr indoor-taugliche Bauten. Mit der Realisierung von Knies Zauberhut – an gleicher Stelle wie die in die Jahre gekommene Seelöwenarena – öffneten wir neue Märkte für ein neues Publikum. Wir haben mit der Event Location ein einzigartiges Produkt am Start, das vieles bisher Unmögliche möglich macht.
Neu sind Sie auch Gastgeber im Thai-Ressort Himmapan Lodge – schwingen Sie dort auch die Kochkelle?
Als Gastgeber ist es mir eine Verpflichtung und eine Ehre, unsere Gäste persönlich zu begrüssen und ihnen die Einzigartigkeit der Himmapan Lodge präsentieren zu dürfen. Die von meiner Frau Claudia nach thailändischem Vorbild authentisch eingerichtete Lodge verfügt über ein fantastisches Team, die Küchencrew unter der Leitung von Khun Nikom ist qualitativ etwas vom Besten. Daher: Ich überlasse das kulinarische Handwerk den Profis, bin aber nicht abgeneigt, zu Hause in der Küche oder am Grill aktiv mitzuhelfen.
Welche Erinnerungen haben Sie an die Eröffnung des Kinderzoos im Jahre 1962?
Tja, ich war ein richtiges Schlitzohr: Ich habe alle meine Schulkollegen und Kolleginnen zur Eröffnungsfeier eingeladen und damit geprahlt, dass alle gratis essen und trinken dürfen, der Knie bezahle ja! Nein, die Idee der 5. Generation – mein Vater Rolf senior und Fredy senior – war und ist genial. Ein Winterquartier für die Zirkustiere und während des Jahres ein Zoo der Familie Knie für Klein und Gross im direkten Kontakt mit Hunderten von Tieren.
Wie gefällt Ihnen das aktuelle Programm des Zirkus Knie, der zurzeit in Zürich gastiert?
Das Programm 2023 begeistert nicht nur mich, sondern vor allem unser Publikum – das zählt. Die Show ist grandios, die Artisten und Artistinnen auf Top-Niveau und äusserst spektakulär, die Pferdenummern von Yvan junior, Chanel und Maycolino hochklassig, wunderschön und emotional. Die neuen technischen Features, wie zum Beispiel der Wasservorhang oder die gigantische Lichtshow, setzen neue Massstäbe. Mit dem Comedian Kaya Yanar, welcher exklusiv für das Zürcher Gastspiel verpflichtet werden konnte, kommt ein weiterer Trumpf hinzu. Mein Tipp: Unbedingt den Vorverkauf benutzen und die Tickets frühzeitig reservieren.
Max Kern