Rechtzeitig zum Start des ersten Laufs kommt er auf, der «Rosenwind», wie sie ihn nennen. Er sorgt für den nötigen Wind in der Kempratner Bucht.
Dank der anhaltend kühlen Witterung der vergangenen Tage entwickelt sich dieser Wind durch die Sonneneinstrahlung auf die Seeoberfläche optimal, weiss Martin Caspar, ehemaliger Clubpräsident und Kapitän für das Presseboot. Doch zuerst gehts noch nicht aufs Wasser. Vor dem Clublokal am Fischmarktplatz ist das Briefing angesagt, damit alle Segler mit den Regeln vertraut sind und den Zeitplan kennen. Nach einem Grusswort des neuen Clubpräsidenten Fabian Schnyder, übernimmt Regattenpräsident Stephan Züger und fuchst die Teilnehmer auf die Regatta ein. Nicht ohne auf den gefährlichen «Tannlifelsen» hinzuweisen, der schon manchem Bootsführer zum Verhängnis wurde, auch Clubmitgliedern.
Drei Bootsklassen – 38 Boote
Gestartet wird in den drei Bootsklassen Lacustre, Onyx und nach 20 Jahren wieder in der Klasse 5.5. Alle Boote sind mit Dreiermannschaften besetzt, auch gemischt mit Frauen und Männern. Unter den 18 Lacustrebooten finden sich viele alte, liebevoll und aufwändig gepflegte Boote in edlem Holz. 1938 ging die von Henri Copponex entworfene erste Lacustre ins Wasser und hat bis heute die selben technischen Daten als Regattasegler: 9,5 Meter lang, 1,81 Meter breit mit einem Tiefgang von 1,2 Metern und einem Gesamtgewicht von 1730 Kilogramm. Das Start- und Zielgebiet ist vor der Badi Feldbach. Von dort aus gehts Richtung Zürich auf die beiden Runden von vier Kilometern Länge. Gestartet wird hintereinander, zuerst Onyx, dann 5,5 und zuletzt die Lacustre. Jeweils sechs Minuten bleiben pro Klasse, sich exakt an der Startlinie aufzureihen, was bei 18 Booten dann doch schon etwas eng wird. Im zweiten Lauf am Sonntag gab es dann einen Massenfehlstart der Lacustre, was wiederum ein sechsminütiges Aufstellen nach sich zog. Mit dem Resultat, dass der erneute Start mit den bereits wieder wendenden Onyx zusammenfällt und für sehr viel Verkehr sorgt – für Aussenstehende ein ziemliches «Gnusch».
Neue Ära im YCR
An der letzten GV hat sich der 1922 gegründete Yachtclub Rapperswil neue Statuten genehmigt und das Präsidium verjüngt. Auf Martin Casper folgte Fabian Schnyder. Die Verjüngung ist auch Teil einer Zusammenarbeit mit der nahegelegenen Fachhochschule OST. Mit der Lacustre SUI 210 segelte Enrico de Maria, zweifacher America’s-Cup-Sieger im Team Alinghi, zusammen mit Leonie Schnyder und Tim Furrer aus dem YCR-Nachwuchs. Die Pfingstregatta konnte mit je zwei Läufen am Sonntag und Montag erfolgreich, unfallfrei und mit sehr viel Segelspass durchgeführt werden.
Sven Gasser




