Lachen sagt «Nein» zur Mehrzweckhalle

Das Ensemble von erweiterter Bezirksschule und Mehrzweckhalle wird vorerst nicht gebaut. (Illustration: zVg)

Die Diskussionen um die Tiefgarage bremsen den Bau der Mehrzweckhalle in Lachen aus. Damit liegt auch die angenommene Erweiterung der Bezirksschule auf Eis.

Die Lachner Stimmbevölkerung erteilte dem Bau der Mehrzweckhalle mit Tiefgarage in der Äusseren Haab mit einem Nein-Anteil von 52,36 Prozent eine Absage. «Sechs Jahre Planung und Ausgaben in Höhe von knapp 3,0 Mio. Franken wurden nicht honoriert», heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde Lachen. «Das Vorhaben für den Bau einer Mehrzweckhalle mit Tiefgarage ist gescheitert. Der Gemeinderat ist über das Resultat entsprechend enttäuscht.»

Unerwünschte Blockade
Enttäuscht werden auch diejenigen sein, die von den Verbesserungen zu profitieren hofften. Durch das «Nein» zur Mehrzweckhalle kommt es zu einer unerwünschten Blockade. Die Bezirksschule kann nicht erweitert werden, wenn es keine Mehrzweckhalle gibt. Die Dreifachturnhalle kann es nicht geben, wenn keine Lösung für die Parkierung vorhanden ist. Doch gerade an der geplanten Tiefgarage entzündete sich der Streit. Dieser Teil der Vorlage habe offenbar den Ausschlag über das Abstimmungsergebnis gegeben, stellt der Gemeinderat fest. Tatsächlich überschattete die Diskussion um den Bau einer Tiefgarage in unmittelbarer Nähe zum See schon lange das geplante Vorhaben. In den Wochen vor der Abstimmung wurden die kritischen Stimmen immer lauter. Die baulichen Risiken seien zu hoch und die Kosten nicht kontrollierbar, argumentierten die Gegner. «Das teuerste Parkhaus in der Schweiz» nannte es die IG «Kein Parkhaus am See.» Viele Stimmberechtigte seien sich der Abhängigkeit der Projekte voneinander möglicherweise nicht bewusst gewesen, heisst es in der Stellungnahme vom Gemeinderat weiter. Doch andererseits gelang es ihm offenbar nicht, die Bedenken der Bevölkerung an dem Projekt auszuräumen und ihr zu erklären, warum es unbedingt diese Parkierungslösung sein musste.

Viele Verlierer
Nun liegen auch die Teilprojekte auf Eis, die allgemein gewünscht und teils ersehnt werden. Die Lachner Jugend und die Sportvereine müssen weiterhin auf eine zeitgemässe Sporthalle, die Kulturvereine auf einen modernen Veranstaltungsort warten. Nicht zuletzt müssen sich die Befürworter von einem autofreien und verkehrsberuhigten Seeplatz, der diese Gegend aufgewertet hätte, gedulden. Die Bezirksschule am Park kann vorerst nicht erweitert werden.

Die Zeit drängt
Dabei stimmten in der Bezirksvorlage vom gleichen Tag die Marchgemeinden dem Bau des Erweiterungstrakts auf dem Areal vom Schulhaus am Park in Lachen mit 74,9 Prozent zu. Sie hiessen damit den Kredit von 34,7 Mio. Franken für gut. Mit der Erweiterung soll die Kapazität der Bezirksschule von 24 auf 33 Klassen erhöht und um mehrere Fach- und Nebenräume ergänzt werden. Der Bezirk müsse sich unverzüglich mit dem Gemeinderat Lachen aussprechen, sagte der Märchler Bezirksammann Paul Baumann. Der Gemeinderat teilte bereits mit, dass er sich diesbezüglich mit dem Bezirksrat beraten und zu gegebener Zeit informieren werde.

Das Abstimmungsergebnis sei eine «Niederlage für die Jugend, die Vereine und den Schulstandort Lachen», schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung. Dies sei insofern bedauerlich, «als dass der Gemeinderat den Stimmberechtigten ein gut fundiertes und kalkuliertes Projekt vorgelegt hat». Offenbar konnten diese die Rechnung nicht nachvollziehen und erwarten einen neuen Vorschlag. Für eine Lösung ohne Verlierer.

Rafael Muñoz

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