Seit 2019 ist Luca Eberle, verheiratet und Vater von drei Kindern, Schulpräsident von Rapperswil-Jona und möchte dies auch gerne in Zukunft sein.
Obersee Nachrichten: Eine Bürgerversammlung mit wichtigen Entscheiden für die Schulen Rapperswil-Jona ist für Sie erfolgreich über die Bühne gegangen. Wie fühlen Sie sich?
Luca Eberle: Es freut mich, dass die Bürgerinnen und Bürger die Anträge des Stadtrates so klar gutgeheissen haben. Am meisten freuen mich das Ja zum Projektierungskredit Weiden und das Ja zum Hallen- und Freibad Lido.
Die Stimmberechtigten haben sich klar für ein Hallen- und Freibad ausgesprochen. Was bedeutet das aus schulischer Sicht – sofern es denn zum Bau kommen wird?
Wir werden somit auch in Zukunft sehr gute Bedingungen für den Schwimmunterricht in Rapperswil-Jona haben. Und auch die Familien aus der Stadt finden tolle Bedingungen vor, welche dazu führen werden, dass mehr Kinder als heute auch mit ihren Eltern ins Hallenbad gehen.
Der Wegfall der beiden Lehrschwimmbecken Hanfländer und Schachen sorgte für Kritik. Wo sehen sie den Vorteil von Schwimmunterricht an einem zentralen Ort?
Das neue Lido bietet mehr als unsere aktuellen Lehrschwimmbecken. Mit dem Sprungbrett, der Rutschbahn und im Sommer dem Zugang zum Freibad mit Sprungturm kann der Schwimmunterricht sehr attraktiv gestaltet werden. Im neuen Hallenbad Lido wird immer eine Badaufsichtsperson anwesend sein. Dies zusätzlich zu unseren Schwimmlehrpersonen, was für diese in verschiedenen Situationen entlastend sein kann.
Die Erweiterung Schulanlage Weiden war fast Formsache. Wieso braucht Rapperswil-Jona so dringend weiteren Schulraum?
Aufgrund der Zunahme der Einwohnerzahlen steigen auch die Schülerzahlen. Das merken wir vor allem auf dem ehemaligen Gemeindegebiet von Jona. Es sind weitere grosse Wohnüberbauungen geplant, somit ist mit einem weiteren Schülerzuwachs zu rechnen. Bei meinem Amtsantritt vor knapp fünf Jahren hatten wir noch unter 2800 Schülerinnen und Schüler, im kommenden Schuljahr werden wir über 3000 beschulen.
Wurde ein Ausbau der Schulen «verschlafen» oder einfach von neuen Voraussetzungen überholt?
Aufgrund der neuen Ausgangslage mit der Planung des Hallenbads im Lido verzögert sich der schon länger geplante Ausbau der Schulanlage Schachen. Erst wenn klar ist, ob das Lehrschwimmbecken im Schachen bestehen bleibt oder nicht, kann der Projektwettbewerb fürs Schachen gestartet werden.
Was sind die grössten Herausforderungen für die Schule der Stadt?
Nebst der Schulraumplanung gibt es einige weitere Herausforderungen. Der Mangel an ausgebildeten Lehrpersonen oder aus verschiedenen Gründen im Verhalten sehr anspruchsvolle auch ganz junge Schulkinder beschäftigen uns stark.
Man sagt, dass die Schulanlage Schachen ohne Hallenbad besser realisiert werden könnte. Wie muss man das einordnen?
Das bestehende Lehrschwimmbecken im Schachen steht «mitten auf dem Areal». Falls im Lido ein Hallenbad realisiert wird und das Lehrschwimmbecken Schachen zurückgebaut werden kann, ergibt sich für den Wettbewerb ein grösserer Perimeter mit mehr Möglichkeiten.
Im Herbst sind Neuwahlen mit einer Reduktion auf fünf Stadträte. Sie als ehemaliger Stadtrat im Vollamt müssen sich wohl kaum Sorgen machen für eine Wiederwahl?
Es wäre schön, wenn das wirklich so wäre. Letztendlich entscheiden die Stimmberechtigten von Rapperswil-Jona. Ich freue mich, wenn ich für weitere vier Jahre als Stadtrat die Entwicklung unserer Stadt mitprägen dürfte.
Wo bewegt sich Luca Eberle mit seiner Familie in der Freizeit?
Ich bin gerne in der Natur. Wir kennen als Familie viele schöne Plätze in den umliegenden Wäldern. Gerne sind wir auch in den Bergen, wo wir schon viele Wanderungen von Hütte zu Hütte gemeinsam unternommen und in Bergseen und Bächen gebadet haben.
Sven Gasser