Neue Skulptur für Hinwiler Postpark

Kostete 40 000 Franken. (Foto: zVg)

Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde der Hinwiler Postpark mit einer Bronze-Skulptur des Bildhauers Morice Lipsi (†1986 in Küsnacht) aufgewertet. Die Tochter des Künstlers lebt seit 1994 in Hadlikon.

Die ungefähr 80 cm hohe Bronze-Skulptur wurde 1961 von ihrem Schöpfer Morice Lipsi «Dialogue» getauft. Die Skulptur stamme aus der Schaffenszeit Lipsis, «in der sich seine Originalität in Sachen Technik, Stil und Material vollends ausgeprägt habe und er international grosse Anerkennung genoss. Sie ist der Abguss einer Volvic-Skulptur», so die Hinwiler Gemeinderätin Christina Haffter. Volvic ist ein französicher Lavastein. Die Bronzeabgüsse sind witterungsbeständiger.

Gabriella Anna Beck-Lipszyc und ihr Mann Hans Jacob Beck, die seit 1994 in Hadlikon bei Hinwil leben, reichten «Dialogue» schon beim Wettbewerb für den Hinwiler Schätti-Kreisel ein. Die Skulptur kam auf den zweiten Platz. Damals entstand im Gemeinderat die Idee, mit dem Werk von Lipsi den Postpark aufzuwerten. Lipsis Tochter Gabriella, Pianistin und Fotografin, verwaltet den grossen Nachlass ihres Vaters. Dieser Nachlass befindet sich seit 2018 im «Areal im Tobel» in Hadlikon. Lipsi kam 1898 in der Nähe von Lodz, im damaligen Kongresspolen, zur Welt. Als 14-Jähriger zog er zu seinem Bruder nach Paris. Dort traf er 1927 die Schweizer Malerin Hildegard Weber, die er drei Jahre später heiratete. Während des Zweiten Weltkrieges flüchtete Lipsi, der seit 1933 die französische Staatsbürgerschaft besass, wegen seiner jüdischen Wurzeln in die Schweiz. Nach dem Krieg kehrte der Bildhauer wieder nach Frankreich zurück, wo er 1984 von Präsident François Mitterand zum Ritter der Ehrenlegion ernannt wurde. Von 1982 bis zu seinem Tode 1986 lebte Lipsi in Goldbach bei Küsnacht am Zürichsee.

Sein 12 Meter hohes Werk «Ouverture dans l’espace» und «Océanique» waren an den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und 1968 in Grenoble zu bewundern. Lipsi benutzte oft die Technik der «taille directe», das bedeutet direktes Herausarbeiten des Kunstwerkes aus dem Stein mit Hammer und Meissel. Lipsis «Dialogue» liess sich Hinwil 40 000 Franken kosten. «Dialogue» soll Programm sein und stehe für das Anliegen des Gemeinderates, die Dorfmitte als Treffpunkt für alle auszugestalten.

(mk)

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