Dieses Mal soll es klappen: Nach vier Jahren der Vorbereitung liegt der Nutzungsplan für den Hirschlensee öffentlich auf.
Die Badi am Hirschlensee soll kommen. Nach einer vierjährigen Vorbereitung durch die eigens gegründete Kommission «Zukunft Hirschlensee» liegt nun die neue Nutzungsplanung öffentlich auf. In einem ersten Schritt muss eine Umzonung stattfinden, die aus der Landwirtschaftszone eine Intensiverholungszone macht. Wird der Teilzonenplanänderung zugestimmt, kann das Vorhaben gestartet werden.
Lange Vorgeschichte
Die Idee, am kleinen Baggersee an der Hirschlen eine Badi einzurichten, geht auf das Jahr 2004 zurück. Waren zunächst langwierige Abklärungen nötig, um sicherzustellen, dass ein Badebetrieb keinen Einfluss auf das Grundwasser hat, scheiterten weitere Planungen 2013 an der veränderten Rechtslage im Bund oder 2017 daran, dass Gemeinde und Grundeigentümer sich nicht einigen konnten. 2020 schliesslich nahm der Gemeinderat einen weiteren Anlauf und setzte die Planungskommission «Zukunft Hirschlensee» ein. Gemeinsam erarbeiteten sie ein neues Nutzungs- und Erschliessungskonzept.
Für intensive Nutzung entwickeln
Damit dieses Mal eine Einigung gelingt, wurde der Planungsperimeter so gewählt, dass möglichst wenig Grundeigentümer betroffen sind. Die Kistler Genossame stellt einen Teil der benötigten Fläche zur Verfügung. Die restliche Fläche soll der SBB abgekauft werden. Um allen Bedürfnissen gerecht zu werden, soll das Areal in Nutzungsbereiche unterteilt werden. Das «wertvolle Landschaftsbild und die Tier- und Pflanzenwelt» sollen «so wenig wie möglich» beeinträchtigt werden. Daher sollen die «intensiven» Nutzungen wie Gastronomie, Spiel, Sport sowie die Erschliessung «möglichst an einem Standort konzentriert und (...) angeordnet werden», heisst es im Erläuterungsbericht. Intensiv wird es: Geplant sind ein Bistro/Kiosk mit bis zu 50 Plätzen, sanitäre Anlagen, ein Grillplatz, ein Kinderspielplatz, ein multifunktionales Beachvolleyballfeld, welches im Winter als Eisfeld dienen kann, sowie Erschliessungsanlagen (Strasse, Zufahrt, Langsamverkehrswege, Parkieren für Velos und Autos). Ob der «idyllische See» dadurch ein solcher bleibt, wird sich zeigen. Doch letztlich geht es auch darum, dass «wildes Parkieren sowie die unkontrollierte Nutzung durch Besucher Handlungsbedarf» erforderten. Die Unterlagen können bis zum 2. September in der Gemeindekanzlei oder unter www.reichenburg.ch eingesehen werden.
Rafael Muñoz