Mehr Raum für Sport und Kultur in Lachen

Der Seeplatz soll nach wie vor autofrei werden. Die Parkplatzproblematik bleibt. (Visualisierung: zVg)

Nach dem Nein zum Bau der Mehrzweckhalle legt der Gemeinderat ein überarbeitetes Projekt vor, welches im November zur Abstimmung gelangt.

Der Gemeinderat Lachen hat den Stimmberechtigten ein überarbeitetes Sachgeschäft für den dringend benötigten Neubau für Sport und Kultur vorgelegt. Das Projekt «Sport und Kultur am See» ist die revidierte Version der Vorlage «Dreifach-Turnhalle mit Mehrzwecknutzung und Tiefgarage» vom vergangenen Oktober, welche an der Urne abgelehnt worden war. Das «äusserlich kaum veränderte Projekt selbst überzeugt nach wie vor», heisst es in der Medienmitteilung des Gemeinderats. Deshalb bleibe es im Grossen und Ganzen unverändert. Unverändert bleibe auch, dass der Neubau die Erstellung von 150 Parkplätzen erfordere.

Zwei Punkte kritisiert
Bei der ersten Vorlage entzündete sich die Diskussion hauptsächlich an zwei Aspekten. Der Bau der Tiefgarage am geplanten Ort sei zu riskant, weshalb auch die Kosten ausufern könnten. Weiter kritisierten die Gegner, dass das Mehrzweckgebäude zu sehr auf den Sport ausgerichtet sei und die Kultur vernachlässigt würde. Mit der neuen Vorlage reagiert der Gemeinderat auf diese Kritikpunkte, wie die neue Bezeichnung des Sachgeschäfts erkennen lässt. Sie sehe die Realisierung einer Halle an der Äusseren Haab vor, welche Sport und Kultur vereinen soll.

Zwei Varianten zur Auswahl
An einer Informationsveranstaltung für die Bevölkerung am 24. September wird der Gemeinderat die neuen Pläne vorstellen. Zusätzlich wurde ein Informationsflyer an alle Haushalte versandt, welcher online abrufbar ist. Da der Seeplatz in jedem Fall autofrei werden soll, habe die Bevölkerung nun die Wahl zwischen zwei Vorlagen. Eine mit einer oberirdischen, dezentralen Parkierungslösung an vier Standorten. Als Alternative eine mit einer reduzierten Tiefgarage plus «wenige dezentrale Oberflächenparkplätze.» Der Hochbau des Projekts bleibe unverändert. Im Vergleich zur ersten Vorlage wurde der Entwurf bezüglich der kulturellen Nutzung optimiert. Es sollen zwei koppelbare, klimatisierbare Räume entstehen mit hochwertiger Akustik, die für Konzerte und kulturelle Anlässe geeignet sind. Weiter soll ein zusätzlicher Foyer-Bereich im 1. Obergeschoss entstehen mit Blick über den Zürichsee, den Seeplatz, die Kirche und den Dorfkern. Die Zeit drängt jedoch vor allem durch den steigenden Bedarf für den Turnunterricht. Deshalb wird der Gemeinderat den Stimmberechtigten im Herbst zudem ein Sachgeschäft für den Bau einer provisorischen Doppelturnhalle vorlegen.

Neue Vorlage «nicht neu genug»
Kritisch äussert sich die IG proLachen. Der Verein liegt bereits wegen der Pluralinitiative «Verkehrskonzept See- und Sportanlagen», welche vom Gemeinderat als ungültig erklärt wurde (siehe Bericht unten), mit der Gemeinde im Clinch. Das erneuerte Konzept sei «alter Wein in neuen Schläuchen» und werfe nach wie vor «viele Fragen bezüglich Verkehrsführung und Finanzfolgen auf», sagte Vorstandsmitglied Thomas Kälin auf Nachfrage. Die Tiefgarage am See lehne die IG ab, es stelle sich die Frage, warum diese unbedingt gebaut werden solle und welche Rolle die Octapharma dabei spiele. Alle drei Sachgeschäfte werden an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 22. Oktober 2024 beraten und gelangen am 24. November 2024 zur Abstimmung.

Rafael Muñoz

Back To Top