Im Gedenken an den grossen Sportförderer Peter Küng†

Skilehrer Peter Küng. (Foto: Archiv sga)

Für die jetzige Generation ist der Name Peter Küng wohl nichts Besonderes. Doch für die in den 1960er- bis 1990er-Jahre Geborenen sehr wohl. Peter Küng fundierte das Sportgeschehen in Rapperswil-Jona.

Peter Küng, im glarnerischen Näfels aufgewachsen, gelernter Kaufmann, gründete 1968 die Firma Sport Küng in Rapperswil, mit einem Sportgeschäft in der Stadt und später im Seedamm-Center in Pfäffikon. So viel zu seinem geschäftlichen Engagement. Er wollte nicht nur verkaufen, sondern – vorallem der Jugend – auch Sportliches bieten. Und dies tat er unermüdlich.

Ein Skillift am Meienberg
Schon 1966 gründete der brevetierte Skilehrer die Skischule Rapperswil mit Skikursen am Meienberg. 1969 vermeldete die Lokalzeitung «Die Linth» erfreut, dass Rapperswil-Jona nun auch einen Skilift habe. Am Meienberg, aufgestellt von Peter Küng. Die Fahrt kostete 15 Rappen, die Tageskarte 50 Rappen. Geld verdient hat Peter Küng damit wohl kaum, aber es versinnbildlicht seine Motivation, der Stadt den Sport zu vermitteln und Leute dafür zu begeistern. Weiter war es gutes Marketing für sein Sportgeschäft, wo dann die Rappen verdienterweise auch wieder reinkamen.

Gründen, initiieren, importieren
Zusammen mit dem Leichtathletikclub RJ gründete Peter Küng 1969 «dä schnällscht Rapperswiler», der Anfang September 2024 zum wiederholten Mal stattfand. Dazu gesellt sich im 1971 «dä schnällscht Rapperswiler Fisch/Nixe» im Lido Rapperswil. Doch dem nicht genug folgte 1967 die Wasserski- und Segelschule, 1971 brachte er von Amerika das Windsurfen an den Obersee und 1973 gründete er die Tauchschule. 1970 präsentierte Peter Küng im Sommer, im Lido, die grösste Ski-Rollpiste für endloses Skifahren im Badeanzug – eine Sensation.

Delta-Flugschule und Tennishalle
Am 24.4.1974 titelte «Die Linth» den neusten Hit der Schweiz: «Delta-Flugschule Rapperswil». Zusammen mit seinem Freund Roger Staub lernte und importierte Peter Küng das Deltafliegen aus den USA in die Schweiz. Am 30. Juni 1974 verunglückte sein bester Freund Staub in Verbier bei einem Demonstrationsflug mit dem Deltasegler – ein schwerer Schlag für Küng. Aus der 1971 gegründeten Tennisschule folgten im Sommer 1972 Tennisplätze im Lido, auf der Fläche des offenen Eisfeldes, und schliesslich die Entwicklung im Grünfeld mit Tennishalle und Aussenplätzen. Rundherum entstanden später die Sportstätten im Grünfeld – Peter Küng war dafür der Pionier. Zur gleichen Zeit entwickelte Küng den Swiss-Flex-Kunststoffbelag für Tennisplätze, der weltweit zum Einsatz kam.

Skisport im In- und Ausland
Ältere Semenster werden sich noch bestens an den «Ski-Swap» erinnern. Eine Börse für gebrauchte Wintersportartikel und jedesmal ein riesen Besuchermagnet in Küngs Sportgeschäft. Doch auch in den USA war Peter Küng aktiv. Als Skilehrer im Playboy-Club, Lake Geneva in Wisconsin. Unter seiner Leitung wurde der erste schwarze Skilehrer, Larry «Wild»-Rice dort offiziell brevetiert.

Ein klein wenig Dank
Heute erinnert der so etwa 100 Meter lange «Peter-Küng-Weg» im Grünfeld an den Sportförderer Peter Küng – verliehen durch die Stadt. Er suchte nie aktiv die Anerkennung, doch tief in sich selbst vermisste er sie – ohne Groll. Eine heimtückische Krankheit machte sich bei ihm vor Jahren bemerkbar und er dislozierte in seine Wahlheimat Thailand, wo er Mitte August verstorben ist und seine letzte Ruhe gefunden hat.

Sven Gasser

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