Frauen kochen Rösti ab

Bundesrat Rösti weibelt in Uster für ein Ja. Fotos: Thomas Hulliger

Am Sonntag stimmt die Schweiz über den Autobahn-Ausbau ab. Albert Rösti weibelte in Uster für ein Ja. Auch der Bundesrat weiss: Geht die Vorlage bachab, sieht’s auch für den Bau der Autobahn im Oberland düster aus.

Die wichtigen Zahlen zur Abstimmung vom 24. November liefert das Bundesamt für Strassen (ASTRA): Im vergangenen Jahr gab’s in der Schweiz insgesamt 48 807 Staustunden, das sind 22,4% mehr als im Vorjahr. 90 Prozent der Staustunden sind laut ASTRA auf Verkehrsüberlastungen zurückzuführen. Dem wollen Bundesrat und Parlament entgegenwirken und mit einem Autobahn-Ausbau die Engpässe auf sechs Abschnitten des Autobahnnetzes beseitigen. Die Projekte werden durch den motorisierten Verkehr aus dem zweckgebundenen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds finanziert.

Oberland-Autobahn droht Aus
Was hat das mit der Oberland-Autobahn im Bezirk Hinwil zu tun? Gibt es am Sonntag an der Urne ein Ja, werden wohl im Jahre 2027 die nächsten Schritte des strategischen Ausbauprogramms ergriffen. «Das Projekt Oberland-Autobahn wird dann sicher auch dabei sein», sagte Rösti am öffentlichen Informationsanlass mit dem Titel «Für eine Verkehrspolitik der Zukunft» in Uster. Und wie sieht’s bei einem Nein am Sonntag für die Oberland-Autobahn aus? Wohl düster. Rösti sagte in einem Interview mit dem «Anzeiger von Uster»: «Bei einem grundsätzlichen Nein zum Autobahn-Ausbau werden wir jedoch prüfen müssen, ob es künftig überhaupt möglich ist, alle vier Jahre weitere Schritte zum Ausbau vorzubringen.» Der Bundesrat stellte auch klar: «Es würde dann sicher viel schwieriger werden, die Oberland-Autobahn umzusetzen, das wäre nicht nur für die Oberland-Autobahn, sondern fürs gesamte Nationalstrassennetz gravierend.»

Rösti mit Bratwurst
Über 400 Gäste in der Stadthalle Uster waren klar für ein Ja zum Ausbau der Nationalstrassen. Und bei der Podiumsdiskussion setzten sich vor allem Volketswils Kantonsrat und Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto und Bubikons Gemeinderätin Seraina Billeter für ein Ja ein. Laut einer SRG-Trendumfrage haben die Gegner die Nase mit 51 Prozent Nein-Anteil vorne, das Ja-Lager ist auf 47 Prozent zurückgefallen. Auffallend: 60 Prozent der Frauen wollen Nein stimmen. Eine kreative Idee, wie man die Staustunden reduzieren könnte, hatte ein Gast im Saal: Er schlug ein Verbot fürs Auto-Leasing vor… Bei Bratwurst (ohne Rösti) und Bier mischte sich Rösti nach der Podiumsdiskussion unters Volk. (Thomas Hulliger/Max Kern)

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