Die Zahlen einer Analyse von stop2drop sind alarmierend hoch. Im Durchschnitt liegen auf jedem Spielplatz fast hundert Zigarettenstummel. Diese stellen eine grosse Gefahr für Kinder und Umwelt dar.
Spielplätze sollten Orte kindlicher Freude und Entfaltung sein. Doch leider sind sie oft auch Deponien für giftige Zigarettenstummel. Die Anfangs September durchgeführte Spielplatz-Analyse 2024 der Präventionsorganisation stop2drop zeigte alarmierende Ergebnisse. Auf Schweizer Spielplätzen liegen durchschnittlich 91 Zigarettenstummel. In einer ersten Analyse im Jahr 2022 waren es im Schnitt noch 77 Stummel. Rauchen auf dem Spielplatz und die winzigen, achtlos weggeworfenen Giftstoffstummel sind eine direkte Bedrohung für die Kinder und die Umwelt. In 22 Kantonen sammelten freiwillige Helfende insgesamt 14479 herumliegende Stummel zusammen. Auf 98,5 Prozent der 170 untersuchten Spielplätze wurden Zigarettenstummel gefunden. Im Durchschnitt sind das 91 Zigarettenstummel die achtlos hinterlassen wurden. «Ein klares Zeichen, dass gehandelt werden muss. Die Zahlen zeigen, wie notwendig es ist, schnellstmöglich etwas zu ändern», sagt Markus Dick, Geschäftsführer von stop2drop. «Kinder haben ein Recht auf saubere und rauchfreie Orte, an denen sie unbeschwert spielen können.» Deshalb fordert Dick, dass das Rauchen auf Spielplätzen der Vergangenheit angehören soll.
Kinder kopieren, was sie sehen
Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Erwachsene auf dem Spielplatz rauchen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder später selbst zum Glimmstängel greifen. Dazu kommt, dass ein weggeworfener Zigarettenstummel zwar unscheinbar wirkt, aber für Kinder gefährlich werden kann. Verschluckt ein Kleinkind einen solchen, kann dies zu Vergiftungen führen. Zudem besteht der Filter aus schwer abbaubarem Kunststoff und enthält Chemikalien, die durch Regen in den Boden und ins Trinkwasser gelangen. Die Giftstoffe eines einzigen Stummels sind in bis zu 1000 Litern Wasser nachweisbar.
Stop2drop wurde 2019 von einer Schulklasse in Bern initiiert und hat sich 2022 als eigener Verein organisiert. Ihr Ziel ist es, Zigaretten-Littering zu bekämpfen und die Bevölkerung sowie Politik für die Umweltverschmutzung und die gesundheitlichen Folgen durch Nikotinprodukte zu sensibilisieren. Deshalb kontaktiert der Verein derzeit die betroffenen Gemeinden und unterstützt sie dabei, aktiv zu werden. Ebenfalls ermutigt sie Eltern und engagierte Mitmenschen, das Thema in ihren Gemeinden anzusprechen und sich für rauchfreie und saubere Spielplätze einzusetzen. (pd/tho)