Linda Fäh (37) wurde die Musik in die Wiege gelegt. Nebst Blockflöte erlernte sie als Teenager auch das Gitarrenspiel und nahm Gesangsunterricht. Heute lebt sie ihren Traum und performt auf den grössten Schlagerbühnen der Schweiz.
Aufgewachsen sind Sie in Benken. Heute wohnen Sie mit Ihrem Mann und dem Sohn in Einsiedeln. Was machen Sie, wenn Sie das Heimweh plagt?
So weit weg ist es ja zum Glück nicht. Da ich sehr familienverbunden bin, besuchen wir regelmässig die Grosseltern in Benken. Wir gingen auch viel ins Altersheim Tschächli, wo meine kürzlich verstorbene Grossmutter Ende September noch ihren 100. Geburtstag feierte.
Verraten Sie mir Ihren Lieblingsplatz zum Abschalten?
Ehrlich gesagt ist es einfach die Natur. Am Sihlsee kann ich richtig schön spazieren und mich auf eine Bank setzen, über etwas nachdenken oder einen neuen Song schreiben.
2009 wurden Sie Miss Schweiz. Was ist Ihnen aus dieser Zeit am meisten präsent?
Die Unterstützung meiner Heimatgemeinde Benken. Der Rückhalt und die Freude eines ganzen Dorfes, werde ich nie vergessen. Natürlich hatte mir der Titel viele Türen geöffnet, die ich danach selbst eintreten musste und auch ehrgeizig dafür arbeitete, damit ich im Showbiz Fuss fassen konnte. Aber ich habe diesem Sprungbrett viel zu verdanken.
Warum hatten Sie sich dafür beworben?
Als Kind war ich ein grosser Fan der Missen und versuchte jeweils, ein Autogramm zu ergattern, wenn sie in Uznach im Linthpark für Vögele Shoes auf dem Thron sassen. Irgendwann nahm ich mein Glück selbst in die Hand und versuchte es.
Inwiefern hat sich der Miss-Titel auf Ihr Leben ausgewirkt?
Es hat mein Leben um 180 Grad gewendet. Ich arbeitete davor bei der St. Galler Kantonalbank, wusste aber schon immer, dass ich noch was Kreatives machen möchte. Der Miss Schweiz Titel hat mir viele Türen geöffnet. Er hat mir eine nationale Bekanntheit gebracht, auf dem ich aufbauen und mit Unterstützung eine Karriere lancieren konnte.
Wie viele Auftritte stehen in Ihrem Terminkalender?
Seit ich seit 2 Jahren Mutter bin, nicht mehr ganz so viele. Mir ist es wichtig, auch mal ein Wochenende zu Hause zu sein. Gegen vierzig Auftritte sind es im Jahr, dazu kommen einige Moderationen und Termine als Markenbotschafterin von verschiedenen Brands.
Welche Rituale pflegen Sie vor einem Auftritt?
Egal wie gross der Auftritt ist, ich mache meinen Körper und meine Stimme warm, gehe meine Setlist durch und mach mich styling-technisch bereit.
Wie sieht Ihr Alltag aus?
Bevor ich Mama wurde, war er definitiv strukturierter. Am Abend war die To-Do-Liste jeweils abgearbeitet und die Wohnung aufgeräumt. Heute habe ich zu wenig Zeit für alles. Drei Tage pro Woche bin ich Mama und geniesse Zeit mit Lio. Während seines Mittagsschlafes arbeite ich Mails ab. Zwei Tage hütet meine Mutter und ich habe Zeit für Song- und Social-Media-Aufnahmen, Meetings und Events. Wenn ich am Abend unterwegs bin, schaut mein Mann auf Lio.
Wie darf ich mir Linda als Mami vorstellen?
Ich liebe es, Lio beim Entdecken des Lebens zu begleiten. Aber es ist streng. Jetzt mit 2 Jahren hat er schon seinen eigenen Kopf. Da prangen immer mal wieder zwei doch ehrgeizige Köpfe aneinander. Ansonsten bin ich sehr emotional und herzlich, wenn es um mein Kind geht.
Was haben Sie sich fürs 2025 vorgenommen?
Alles, was die Erziehung und Beziehung zu Lio erfordert, ist Gelassenheit und Ruhe. Davon wünsche ich mir viel.
(Taria Hösli)