March/Höfe haben online die Nase vorn

So nutzen die Bezirke und Kantone am Obersee die sozialen Medien. (Grafik: Gromann Partner)

Ausserschwyz – In den Bezirken March und Höfe sind prozentual mehr Gemeinden in den sozialen Medien aktiv als im Kanton Schwyz und in der gesamten Schweiz.

Viele Menschen nutzen die sozialen Medien heutzutage als Informationsquelle. Für einen Grossteil der Schweizer Bevölkerung stellen sie eine wichtige Basis für die Meinungsbildung dar. Das zeigt der Medienmonitor 2024. Soziale Medien werden also immer wichtiger.

Eine Studie befasste sich nun zum zweiten Mal mit der Frage, ob die 2131 Gemeinden in der Schweiz soziale Medien nutzen. Untersucht wurden Facebook, Instagram und LinkedIn – diese Plattformen sind bei den Gemeinden am meisten verbreitet. Kanäle wie YouTube, TikTok und X werden weniger genutzt.

Die Studienautoren Luzia Mattmann und Thomas Gromann stellten fest: Immer mehr Gemeinden sind auf den sozialen Medien vertreten. Im Bezirk Höfe haben 67 Prozent der Gemeinden ein Profil in den sozialen Medien, in der March 56 Prozent und im Bezirk See/Gaster lediglich 20 Prozent. In den Bezirken March und Höfe sind damit prozentual mehr Gemeinden auf den sozialen Medien vertreten als im Kanton Schwyz mit 40 Prozent. Der Bezirk See/Gaster hinkt dem Kanton St. Gallen dagegen hinterher. Gesamtschweizerisch sind 37 Prozent der Gemeinden auf den sozialen Medien vertreten – im Vorjahr waren es gerade einmal 30 Prozent.

Die Zahlen zeigen ausserdem, dass Facebook bei den Gemeinden rund um den Obersee weniger beliebt ist als Instagram und LinkedIn. In den Bezirken March und See/Gaster haben nur rund 10 Prozent der Gemeinden eine Facebook-Seite. In den Höfen sind es 33 Prozent – also eine Gemeinde von den dreien. Gesamtschweizerisch wird Facebook jedoch am meisten genutzt, gefolgt von Instagram und LinkedIn. Das Wachstum ist bei Instagram und bei LinkedIn grösser als bei Facebook. Instagram ist vor allem bei den Jungen verbreitet. LinkedIn dient eher als Karriereportal.

Die regionalen Unterschiede in der Schweiz sind gross. So erreichen etwa die Gemeinden im Kanton Neuenburg über die Hälfte der Bevölkerung mit Facebook, wie die Studienautoren schreiben. Die Westschweiz hat allgemein den höchsten Anteil an Gemeinden mit Social Media. Auffällig sei zudem, dass Kantone mit wenigen Gemeinden oft einen höheren Anteil auf den sozialen Medien haben. So ist etwa der Kanton Glarus vollständig abgedeckt.

Nicht ohne Plan loslegen
Aber benötigen Gemeinden überhaupt ein Profil in den sozialen Medien? Wenn es nach den Studienautoren geht, kommt es darauf an. Der Vorteil der sozialen Medien: Wer nach Informationen suche, müsse gezielt die Gemeinde-Website aufrufen. Wer auf Facebook und Co. unterwegs sei, suche dagegen nicht aktiv nach Informationen. So kann man viel mehr Menschen erreichen und auch auf Angebote aufmerksam machen, nach denen nicht gezielt gesucht wird. Gemeinden sollten sich aber im Voraus überlegen, welche Ziele sie damit verfolgen möchten. Einfach planlos loszulegen ist nicht sinnvoll.

Katharina Herzig

Back To Top