Asiatische Hornisse: Fremdling breitet sich aus

Unterschied zwischen Asiatischer und heimischer Hornisse. (Grafik: apiservice)

Schweiz – Die Invasion der Asiatischen Hornisse ist in vollem Gange. Sie ist eine invasive und gebietsfremde Art, die Umweltschäden verursacht.

Die heimischen Hornissen gehören wohl nicht unbedingt zu unseren Lieblingsinsekten. Nun kommt ein ungebetener und aggressiverer Artverwandter dazu: Die Asiatische Hornisse. Aus China eingeschleppt erreichte sie 2004 den Südwesten Frankreichs. Sie hat sich seither mit rund 70 Kilometern pro Jahr über Westeuropa ausgebreitet. In der Schweiz wurde sie 2017 erstmals gesichtet. Im Mittelland findet sie ideale Bedingungen. Aktuell liegen Meldungen vom Genfersee aus Richtung Nordwestschweiz vor.

Sie fliegt auch rückwärts
Die Asiatische Hornisse stellt für die gesamte einheimische Insektenwelt eine grosse Bedrohung dar. Honig-, wie auch Wildbienen stehen auf ihrem Speiseplan. Sie ist ein super Flieger – kann sogar rückwärts und an Ort fliegen und fängt die Bienen im Flug. Dabei jagen oft gemeinsam mehrere Asiatische Hornissen vor einem Bienenstock. Im Extremfall können Asiatische Hornissen einen Bienenstock vernichten. Die Asiatische Hornisse baut Primär- und Sekundärnester. Die Primärnester werden im Frühjahr gegründet und entwickeln sich zur Grösse eines Fussballs. Danach bauen die Hornissen ein Sekundärnest und verlassen das Primärnest, welches sich vielfach in Bodennähe befindet. Die Sekundärnester werden hoch oben – über 10 Meter – meist in Baumkronen angelegt. Diese Nester sind oft schwer zu lokalisieren und können nur durch Spezialisten entfernt werden. In der Schweiz ist eine Ausrottung der Art nicht mehr möglich, jedoch die Verlangsamung der Ausbreitung. Falls eine verdächtige Hornisse (Merkmale siehe Bild) entdeckt wird, sollte man von ihr, wenn möglich ein Foto oder Video machen und dies über die Internetseite asiatischehornisse.ch melden. Imker können bei der Lokalisierung von Hornissennestern helfen. Es wird auch versucht, eingefangene Hornissen mit Sendern zu belegen, damit das Nest lokalisiert werden kann. Für die Entfernung von Nestern ist vielfach die Feuerwehr mit einer Drehleiter nötig. Keinesfalls zu empfehlen ist eine Entfernung auf eigene Initiative. Diese Arbeiten können nur durch Spezialisten ausgeführt werden. (eing.)

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