Bäretswil – Das Berggasthaus Rosinli in Adetswil wurde am 13. März 2025 wegen Konkurs geschlossen und vom Konkursamt versiegelt. Nun tauchen schwere Vorwürfe gegen den Wirt der Ausflugs-Beiz auf.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Wirt Paul Buchs (44), der nicht nur wegen finanzieller Schwierigkeiten, sondern auch wegen eines früheren Betrugsfalls für Schlagzeilen sorgt. Bereits 2017 war Buchs in den Medien, nachdem er gefälschte Gurtenfestival-Tickets verkauft hatte. Damals wurden laut einem Opfer in «20 Minuten» rund 200 Personen in der Schweiz geschädigt. Das Verfahren führte zur Verurteilung von Buchs. Heute warnt dasselbe Opfer erneut vor Buchs, da er über die Website des Rosinli eine Spendenkampagne gestartet hat – mit einem Spendenziel von 50 000 Franken, angeblich zur Tilgung der Konkurskosten. Es besteht die Befürchtung, dass auch diese Kampagne betrügerisch sein könnte.
Während ehemalige Geschädigte zur Vorsicht mahnen, präsentiert sich Buchs in einem anderen Licht: Im «Zürcher Oberländer» schildert er die wirtschaftlichen Gründe für das Scheitern des Betriebs, darunter extreme Wetterbedingungen, gestiegene Energiepreise und geringe Besucherzahlen. Unterstützt wird er von der Besitzerin des Rosinli, Ursula Strickler, und vielen Fans auf Social Media, die ihn als «engagierten und beliebten Wirt» beschreiben. Buchs selbst betont, dass er kämpfen und das Rosinli wieder eröffnen wolle. Trotz der positiven Rückmeldungen bleibt ein unangenehmer Beigeschmack, da seine Vergangenheit als verurteilter Betrüger schwer wiegt und seine aktuelle Spendenaktion Zweifel weckt – insbesondere bei jenen, die schon einmal von ihm getäuscht wurden. Buchs hatte das Zepter erst vor gut zwei Jahren übernommen. «Wir bringen frischen Wind in die Berge», meint er damals zu den «Obersee Nachrichten», «die Atmosphäre eines Biergartens schwebt uns vor.» Nicht von ungefähr, denn der Berner Buchs arbeitete vorher im bekannten «Brüll’s» Biergarten in Pfäffikon am Pfäffikersee. Fragen der «Obersee Nachrichten» blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Thomas Hulliger