Cadenazzo TI – Den Tieren in der Schweiz muss es sau-wohl sein, denken sich ausländische Touristen, wenn sie dieses Bild sehen: In Cadenazzo nimmt eine Kuh in einem Pool ein Bad. Was so aber nicht geplant war.

Unter dem Titel «Ungeplante Eröffnung der Badesaison» schreibt die Susy-Utzinger-Stiftung für Tierschutz (SUST): «Etwas närrisch trieben es in den frühen Morgenstunden eines kühlen Februartages in Cadenazzo, im Tessin, die Kühe eines Landwirts. Sie packten eine günstige Gelegenheit für einen unbemerkten Ausflug in die Umgebung. Kuh Gavdia (3) geriet dabei auf die Abdeckung eines Pools, die dem Gewicht nicht standhielt. Der Poolbesitzer staunte nicht schlecht, als er den ungewöhnlichen Badegast in seinem Garten entdeckte. Er alarmierte sofort den Grosstier-Rettungsdienst CH/FL, welcher Gavdia mithilfe eines Spezialgeschirrs und eines Frontladetraktors aus ihrer misslichen Lage befreite.»

Pool für Kuh zu cool
Gavdia hatte Glück im Unglück: Der Pool enthielt nur wenig Wasser, sodass sie bis zum Eintreffen der Helfer zumindest nicht schwimmen musste. Ausser einer leichten Unterkühlung hatte das Abenteuer keine gesundheitlichen Folgen für sie. Weiter schreibt die Tierschutz-Organisation: «Der Grosstier-Rettungsdienst CH/FL wird aufgeboten, wenn Gross- und sogenannte Nutztiere in Not geraten. Ausgebildete Spezialisten mit professionellem Equipement bergen verunglückte Tiere in meist aufwendigen und kostenintensiven Rettungsaktionen schonend aus ausweglosen Situationen.»

Wer bezahlt Bade-Spass?
Während die meisten Pferdebesitzer versichert sind, sind Landwirte mit den Kosten für die Rettung ihrer Tiere oft überfordert. Damit auch «Nutztiere» die Chance erhalten, professionell und schonend aus Notsituationen geborgen zu werden, finanziert die SUST seit neun Jahren die Einsätze für Nutztiere des Grosstier-Rettungsdiensts CH/FL. Sie werden es erahnen, CH/FL sind die Abkürzungen für «Schweiz» und «Fürstentum Liechtenstein». (pd/mk)