Kriminalstatistiken Kantone Schwyz, St. Gallen und Zürich: Gewalt steigt an

Bankomatsprengung in Mörschwil. (Foto: Kapo SG)

Jeweils Ende März präsentieren Bund und Kantone die Kriminalitätsstatistik des vergangenen Jahres. Die Zahlen zeigen wenig Erfreuliches – die Zahl der Gewaltdelikte hat massiv zugenommen.

Vergewaltigungen haben 2024 in der Schweiz um 29 % zugenommen, schwerer Raub um 22 % und schwere Körperverletzungen um 17 %. Schweizweit stieg die Zahl schwerer Gewalttaten um 20 % auf 2456 Fälle. Verglichen mit dem Bevölkerungswachstum ist die Kriminalität 2024 überproportional stark gestiegen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 8 % mehr Straftaten registriert. Bei den Fällen von schwerer Gewalt sind das 399 Straftaten mehr und damit so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Ebenfalls eine markante Zunahme verzeichnen Cyber-Kriminalität und Diebstähle. Am stärksten ist der Anstieg beim Fahrzeugeinbruch mit +27 %, Einbruchdiebstahl +15 % und Entreissdiebstahl +11 %. Die Aufklärungsquote liegt hier bei lediglich geringen 29,8 %. Die Zahlen des Bundes lassen sich in etwa auf die Kantone Zürich, Schwyz und St. Gallen runterbrechen. Diese vermelden in ihren Statistiken ungefähr die gleichen Trends und Zunahmen.

Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos), legte an seiner Medienkonferenz zur Kriminalstatistik im Kanton Zürich Zahlen auf den Tisch. Die Entwicklung der Kriminalität nach StGB hat im Kanton zwischen 2023 und 2024 sogar leicht abgenommen, wenn man nur die Schweizer und die legal niedergelassenen Ausländer betrachtet. Zugenommen hat jedoch der Anteil bei den illegalen Aufenthaltern, bei Ausländern ohne offiziellen Status, Asylbewerbern ohne Aussicht auf Anerkennung als Flüchtlinge oder Kriminaltouristen, die sich im Schengenraum bewegen. Die Anteile von Beschuldigten in der Schweiz sind wie folgt (total 91 929 Beschuldigte): 42,3 % Schweizer, 31,4 % Ausländer mit Niederlassungsbewilligung, 19,6 % Ausländer ohne offiziellen Status und 6,7 % Ausländer im Asylverfahren.

Gewisse Länder im Fokus
Bei seiner Präsentation bringt es der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr auf den Punkt – der Reihe nach: Menschen aus Rumänien, Algerien, Ukraine, Marokko und Afghanistan bereiten am meisten Probleme. Bei Delinquenten aus Rumänien und der Ukraine sind es meist Roma, die als Banden organisiert in der Schweiz Straftaten verüben. Bei Algeriern und Marokkanern handelt es sich meist um Asylbewerber ohne Aussicht auf Asyl. Bezüglich Gewalt gegen Leib und Leben bilden Personen aus Afghanistan eine traurige Realität. Im Kanton Zürich sind sie für 3,5 % aller Sexualdelikte, und zu 3,9 % gegen Leib und Leben überproportional verantwortlich. Dies bei einem Bevölkerungsanteil von lediglich 0,4 %.

Dies zeigt sich auch im Kanton St. Gallen. Eine hohe Ausländerbeteiligung fällt auch hier im Kanton auf, vor allem mit Delikten gegen Leib und Leben. Dies sind 67 % bei den Tötungsdelikten und 50 % oder mehr bei den schweren und einfachen Körperverletzungen und Raubüberfallen. Auch bei den Diebstählen ist die Beteiligung ausländischer Straftäterschaft hoch. Fast drei Viertel aller Diebstähle wird von einer ausländischen Täterschaft begangen, so der Bericht der Kantonspolizei St. Gallen. Mengenmässig stehen dabei die Ladendiebstähle im Vordergrund, gefolgt von Einbruch- und Einschleichdiebstählen. Dabei stehen Asylbewerbende im Vordergrund. Die Kapo verzeichnet mit 22 Tötungsdelikten (vollendete oder versuchte Tötung) 9 Delikte mehr als 2023. Dabei sind allerdings gleich 5 Delikte auf einen einzelnen Vorfall in St. Gallen vom 11. Juli 2024 zurückzuführen, wo ein Beschuldigter mit einer Machete mehrere Opfer angriff. Sämtliche vollendeten Tötungsdelikte konnten aufgeklärt werden, bei den 61 Fällen schwerer Körperverletzung lag die Aufklärungsquote bei 95 %.

Weniger Drogen, mehr Betrug
Im Jahr 2024 sanken im Kanton St. Gallen die Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz um 30 %. Dieser Trend findet auch schweizweit statt. Durch die Decke gingen jedoch landesweit die Straftaten der digitalen Kriminalität. Gegenüber 2575 Straftaten 2023 stiegen diese im Kanton St. Gallen auf 4460 2024. 92 % davon entfallen auf Vermögenskriminalität wie Betrug – 251 Fälle fallen auf Cyber-Sexualdelikte. Auch im Kanton Schwyz zeigen sich ähnliche Zahlen des Anstiegs. Der Kanton beziffert den Schaden 2024 auf fast 22 Mio. Franken. Die Cyberkriminalität wird die Polizeikorps auch weiterhin herausfordern, da die Verfolgung der Täter meist enorm schwierig ist, weil sich diese verschleiert im Ausland befinden. Die Staatsanwaltschaft und Polizei verfolgen deshalb in erster Linie Fälle, bei denen sich eine Aufklärung als möglich abzeichnet.

(eing./sga)

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