Verein Frauenkino löst sich auf – die Idee lebt jedoch weiter

Der Verein Frauenkino übergibt symbolisch das Logo des Frauenkino an die Kinobetreiber in Rapperswil. (v.l.n.r.) Hansjörg Beck und Debora Amacker (Kinoevent), Maria Vitulano und Christian Meier (Verein Frauenkino). Foto: zVg

Am 10. Oktober an der 10. Generalversammlung, standen die Zeichen für den gemeinnützigen Verein Frauenkino auf Veränderung. Der Vorstand beschloss die Auflösung des Vereins per Ende Jahr auf. Die Grundidee des Frauenkinos wird jedoch von den drei Kinobetreibern in bedürfnisgerechter Form weitergetragen – auch in Rapperswil.

Verschiedene Gründe haben dazugeführt, dass der Verein Frauenkino nach zehn erfolgreichen und spannenden, aber auch sehr arbeitsintensiven und herausfordernden Jahren aufhört. Der Vorstand blickt auf mehr als 175 Kino-Abende zurück, die einerseits den Kinogängerinnen einen cineastischen Genuss bescherten, aber auch den Gedanken des «gemeinsam Gutes tun» hochhielten. So kamen in den vergangenen 10 Jahren rund 280'000 Spendenfranken zusammen. Zahlreichen Hilfsorganisationen, welche sich im Bereich der Hilfe und des Empowerments von Frauen in der Schweiz engagieren, durften ansehnliche Beiträge übergeben werden. Die Begriffe Solidarität und Partizipation verbanden sich mit unkomplizierter Tatkraft in einem in der Schweizer Kinolandschaft einzigartigen Projekt.

Das Frauenkino wird individueller
Mit grossem Enthusiasmus gestartet wurde vor 10 Jahren mit jeweils 10 jährlich stattfindenden Filmvorführungen in der Kinobar Leuzinger in Rapperswil. Im Jahr 2014 kam die Cineboxx in Einsiedeln dazu und kurz vor der Corona-Pandemie schloss sich auch das KinoKoni in Olten der Idee des Frauenkinos an. Die vergangenen beiden Jahre erwiesen sich aber als enorme Herausforderung – für alle Kinos in der Schweiz. So litt auch das Projekt Frauenkino unter der Situation und den Massnahmen. Die Macher und Macherinnen passten sich den Restriktionen bestmöglich an und zeigten sich mit Kinoabenden «light» von ihrer flexiblen Seite. Die schwierige Zeit hat jedoch auch gezeigt, dass das durch Statuten geregelte Frauenkino den lokalen Bedürfnissen der Kinos teilweise nicht mehr entsprechen konnte. Dazu kam, dass die Bereitstellung von Ressourcen für den Betrieb einer Geschäftsstelle schwieriger wurde und auch die Sponsorensuche aufwändig blieb. Der Vorstand hat sich schweren Herzens entschlossen, die Vereintstätigkeit einzustellen und den Verein auf Ende 2022 aufzulösen. Die Verantwortlichen danken allen, die das Frauenkino während der letzten 10 Jahre unterstützt haben, sei es materiell oder ideell. Gleichzeitig gibt es Grund zur Freude. Die Idee der Kinoabende für Frauen und das Konzept mit den Spendensammlungen für Schweizer Hilfswerke und Organisationen wird weiterleben. Die Kinobar Leuzinger in Rapprswil, die Cineboxx in Einsiedeln und das KinoKoni in Olten werden aber in Zukunft – unter dem bekannten roten Frauenkino-Logo – den Rahmen der Kinoabende individuell ausgestalten. Der abtretende Vorstand ist überzeugt, dass das Frauenkino weiterhin die «Gute Sache» mit der guten Kino-Unterhaltung verbinden kann – ab 2023 dann im neuen zeitgemässen und bedürfnisgerechten Gewand. (ON)

lar. (ON)

 

Back To Top