Newcomer aus der Romandie

«Youngster of the Year» Nathan Vouardoux gefällt es bei den Lakers.

Auf die vergangene Saison wechselten die beiden Westschweizer Inaki Baragano und Nathan Vouardoux an den Obersee. Erwartet wurden von den beiden keine Wunder. Allerdings haben sie sich bereits in der ersten Saison ihren Platz im Team erspielt.

Die beiden Romands sind gute Freunde und kennen sich aus dem Nachwuchsbereich des Lausanne HC. Dass ihr Weg sie nach Rapperswil führt, ist der Philosophie des Vereins geschuldet. Inaki Baragano haben die Ideen von Sportchef Janick Steinmann überzeugt. «Er erläuterte mir, dass er jungen Spielern Vertrauen schenken und auf sie setzen will. Das war das gewisse Etwas, weshalb ich Teil dieser Organisation sein wollte.» Auch Nathan Vouardoux bestätigt dies. «Wir jungen Spieler erhalten mehr Eiszeit und können uns entwickeln. Der Verein und die Fans bereiten uns ein Umfeld, wo wir uns bewähren können.»

Umstellung fürs Profihockey

Der Einstieg ins professionelle Eishockey-Geschäft ist beiden gelungen. Für Vouardoux sind es vor allem kleine Dinge, die wichtiger sind, als bei den Junioren. «Eishockeyspielen musste ich natürlich nicht lernen, aber Details musste ich verbessern. Ein wichtiger Punkt ist die Kommunikation auf dem Eis. Auch die Pässe müssen schneller und genauer gespielt werden.» Baragano spielte vor seinem Wechsel in die Rosenstadt in Kanada bei den Kamloops Blazers. Rückblickend war das für ihn eine wertvolle Erfahrung. «Da drüben spielen ‹Bären› und die Leistungsdichte ist hoch. Man muss täglich seine Leistung abliefern und das hilft mir nun beim höheren Leistungslevel im professionellen Eishockey.» Beide sind sich einig, dass das ausgewogene und stabile Mannschaftsgefüge und das Trainerteam bei den Lakers ihnen enorm geholfen haben.

Wohlfühlen trotz «Sprachbarriere»

Es ist leicht vorstellbar, dass man sich in unserer Region mit der Muttersprache Französisch nicht heimisch fühlen kann. Doch beide Verteidiger erwecken einen anderen Eindruck. Im redseligen Gespräch bestätigen sie zudem, dass sie an ihrem Schweizerdeutsch arbeiten. «Wir sind in der Garderobe die ‹Welschen›. Aber sie meinen es im guten Sinn. Ich verstehe einiges auf Schweizerdeutsch. Sprechen fällt mir schwerer», meint Vouardoux. Sein Kollege Baragano hat sprachlich mehr Mühe. «Ich muss gestehen, dass mein Schweizerdeutsch noch nicht so gut ist. Ich versuche, mein Deutsch online zu verbessern, damit ich mich hier in Rappi mit den Leuten ‹normal› unterhalten kann.» Glücklicherweise sprechen einige Teamkameraden Französisch oder Englisch. Betrachtet man die Resultate, ist keine Sprachbarriere erkennbar. Beide fühlen sich wohl in Rapperswil. Baragano zeigt sich aufgrund seiner Eiszeit hoch zufrieden. «Aktuell ist es für mich der beste Ort, um Eishockey zu spielen. Die Fans und die Atmosphäre sind grossartig. Ich bin glücklich, dass ich in Rapperswil unterschrieben habe.» Vouardoux, der letzte Saison gar als «Youngster oft the Year» ausgezeichnet wurde, schreibt diese Ehre der Konstellation zu. «Das habe ich mir nie erträumt. Das Team half mir, mich wohlzufühlen und meine Leistungen abzurufen. Und ohne das Vertrauen der Trainer wäre dies nicht möglich gewesen. Ich bin sehr glücklich hier.»

Gute Freunde

Vouardoux und Baragano haben zusammen schon viel erlebt. Man merkt, dass sie sich gut verstehen. «Inaki ist neben dem Eis ein lustiger Kerl, der immer positiv ist und Witze macht. Im richtigen Moment bringt er aber auch Ruhe in die Garderobe», sagt Vouardoux über seinen Teamkameraden. Auf dem Eis wisse er zudem, was seine Aufgaben seien, er verfüge über einen guten ersten Pass und könne hart spielen. «Das verschafft uns Platz und Zeit.» Baragano beschreibt Vourdoux indes als ruhigen Mensch. «Neben dem Eis ist er sehr entspannt – ein typischer Walliser. Aber er ist ein genialer Typ mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten auf dem Eis. Er ist bereit für dieses Niveau und kann noch mehr.»

Fokus bei den Lakers

Nach guten Leistungen stellt sich die Frage nach den persönlichen Zielen. Baragano geht Schritt für Schritt an die Sache heran. «Ich möchte mit konstanten Leistungen den eingeschlagenen Weg der Lakers mitgestalten. Ich möchte mir das Vertrauen erarbeiten und den Leuten um mich herum etwas zurückgeben.» Der letztjährige «Youngster oft the Year» möchte mit dem Team erneut etwas Grossartiges erreichen. Sie hätten eine tolle Truppe und wissen, dass sie dazu in der Lage seien. Zudem lässt Vouardoux sich entlocken: «Mein grosses Ziel ist die Nationalmannschaft. Da war ich nahe dran und da möchte ich hin.» Fabio Lutz

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