Die Zukunft der SCRJ Lakers

Thomas Imhof (l.) und Markus Studer: Zwei Akteure, die an der Nachwuchspyramide der SCRJ Lakers bauen. Foto: F. Lutz

Nicht nur in der National League sind die SCRJ Lakers gut in die Meisterschaft gestartet. Auch die Nachwuchsstufen setzen Ausrufezeichen. Die ON konnten mit Nachwuchschef Thomas Imhof und U20-Trainer Markus Studer sprechen.

Die U20-Junioren der SCRJ Lakers spielten sechs Jahre auf der Top-Stufe, fünf Mal gewannen sie diese, einmal wurde die Saison abgebrochen, als sie auf Platz eins standen. Zum Aufstieg in die «Elit»-Liga hat es dann letzte Saison gereicht. Für Nachwuchschef ­Thomas Imhof ist die Rückkehr auf die höchste Juniorenstufe sehr wichtig. «Wir verfolgen das Ziel, eigene Nachwuchs-Spieler an die erste Mannschaft heranzuführen und mittelfristig zu integrieren. Daher war es unabdingbar, dass wir die Leistungspyramide mit dem Aufstieg der U20 in die elitäre Klasse schliessen konnten.» Zuvor sei es schwierig gewesen, den Top-Talenten einen Weg innerhalb der Lakers-Organisation vom Nachwuchs in die erste Mannschaft glaubhaft zu machen. Viele Talente verliessen Rappi deshalb in der Vergangenheit. «Mit dem Aufstieg können wir diesen Weg innerhalb der Organisation zum Spitzensport nun bieten.»

Eindrückliche Leistung

Baumeister des Erfolges ist Headcoach Markus Studer. Der erfahrene Eis­hockey-Fachmann fand in Rappi eine spannende Ausgangslage. «Die Liga spielte für meine Entscheidung keine Rolle. Die Frage ist: Was ist das Projekt und was kann man damit erreichen? Mittelfristig kann man etwas Tolles aufbauen. Wir haben es geschafft, dass auch die Spieler so denken.» Das hatte eine positive Wirkung. Trotz widriger Umstände und Rückschläge während der Covid-Zeit hat die Mannschaft den Fokus nie verloren. «Es war eine Challenge, die Spieler während dieser Zeit mit vielen Nebengeräuschen, die viel Energie brauchten, bei Laune zu halten. Man darf nicht unterschätzen, was sie für eine Wahnsinnsleistung erbracht haben.» Seine Jungs hätten Mehrfachbelastungen mit Schule, Lehre und Eishockey, wo sie überall mit Problemen konfrontiert würden.

Aufgrund von Corona gab es letzte Saison keine Playoffs und Relegation. In der stattdessen gespielten Masterround war bereits nach der Hälfte klar, dass die Lakers aufsteigen. Laut Markus Studer habe aber auch da keiner abgehängt. «Wir feierten erst, als wir das letzte Spiel zuhause gewannen. Die Jungs haben bis zum Ende durchgezogen und das ist sehr professionell.» Diese Demut und Bescheidenheit, jeden Tag zu liefern, sei für ihn die grösste Leistung gewesen. Die Spieler seiner aktuellen Mannschaft haben mit vielen Siegen eine Winner-Mentalität entwickelt. «Dennoch bleiben sie fokussiert und heben nicht ab.».

Auch auf Elit-Stufe vorne dabei

In der neuen Liga geht es ähnlich weiter. Nach 21 Spielen steht die U20 Elit der Lakers auf Rang drei. Das durfte man so nicht erahnen. «Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte das erwartet. Aber wir haben eine gute Konstellation, eine breit aufgestellte Mannschaft und viel Potenzial.» meint Studer. In der Vorbereitung habe man bewusst viele Vorbereitungsspiele gespielt, um sich schnell an das neue Niveau zu gewöhnen. Diese Spiel­erfahrung sollte helfen, um den Spielern aufzuzeigen, wo sie stehen. Thomas Imhof fügt an: «Zu dieser seriösen Vorbereitung gehörte auch ein Kurz-Trainingslager in Engelberg. Zudem konnten wir im Off-Ice-Bereich einen Athletiktrainer für den Nachwuchs einstellen, um die Spieler im physischen Bereich weiterzuentwickeln.» Ebenfalls sei ein guter Mix zwischen dem System, das man spielen möchte und der Individualität der Spieler wichtig. Man wolle den Spielern Vertrauen und das Gefühl «Wir brauchen dich und du machst deinen Job gut», geben. Die Grösse und Struktur lassen familiäre Verhältnisse zu, was den Verantwortlichen ermöglicht, nahe bei den Spielern zu sein.

Nachwuchs als Gesamtprodukt

Für solche Erfolge in den Altersklassen sei der ganze Unterbau wichtig. «Wir wollen nicht von einem Flaggschiff sprechen, sondern den Gesamtbau betrachten. Der beginnt mit der wichtigen Basisarbeit auf den unteren Stufe, damit wir die Spieler überhaupt auf dieses Niveau bringen», führt Thomas Imhof aus. Das erfolgreiche Abschneiden der ersten Mannschaft widerspiegle sich bereits auf die Hockeyschule, wo man grossen Zulauf habe. «Je breiter wir beim Nachwuchs aufgestellt sind, desto mehr soll es nach oben abwerfen. Dabei verfolgen wir den Ansatz, mit Kontinuität die einzelnen Spieler auszubilden, nicht auf Sieg zu trimmen. Daher sagt ein Blick auf die jeweiligen Tabellen relativ wenig aus», so Imhof. Fabio Lutz

 
 

 

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