Roman Cervenka verzaubert im Lakers-Dress die gesamte Hockeyschweiz. Der 37-jährige Tscheche führt die Skorerliste der National League deutlich an – bei weniger Einsätzen. Trotzdem spricht er lieber über seine Teamkameraden, die Lakers und deren Zukunft als über sich selber.
Leader auch ohne «C»
Noch mehr Verantwortung übernimmt Cervenka zudem seit dieser Saison als Captain. Es sei natürlich eine grosse Ehre, die ihn ausserordentlich freue, allerdings habe dies keine Auswirkung auf seine Leistung auf dem Eis. «Für mich selber ändert sich nichts. Ich sehe mich auch ohne ‹C› als Leader und übernehme Verantwortung.» Damit unterstreicht er seine auf den Erfolg fokussierte Art mit den Lakers. Diese steht beim Tschechen über allem. Denn im Sport sei bekanntlich alles möglich. «Wir kämpfen Tag für Tag für das Grösstmögliche und deswegen spielen wir alle Eishockey. Unser Ziel hat sich nicht geändert und wir bleiben auf dem Boden, aber wir wollen in die Play-offs und dort ebenfalls erfolgreich sein.» In den verbleibenden elf Spielen braucht es weiterhin diese Einstellung, um die tolle Ausgangslage zu nutzen.
Zukunftspläne
Mit 37 Jahren befindet sich Roman Cervenka eigentlich im Herbst seiner Karriere. Oder plant er gar, solange zu spielen wie Landsmann und Hockeylegende Jaromir Jagr, der mit 50 noch seine Schlittschuhe schnürt? Darauf angesprochen, muss er lachen. «Man weiss nie … Nein ernsthaft: Ich schaue nicht weit in die Zukunft.» Seine Spielfreude hänge von verschiedenen Faktoren ab, die er nicht alle beeinflussen könne. Es brauche Liebe zum Sport und Passion, damit man Leistung bringen könne. «Man muss motiviert sein, gesund bleiben und weiter hart trainieren. Dazu muss man das Niveau halten können.» Von diesen Faktoren hänge es ab, wie lange er noch spielen werde. «Ich fühle mich aber noch nicht alt.» Stimmen diese Faktoren, wird er weiter spielen und Freude am Eishockey haben. «Aber so lange wie Jaromir Jagr spiele ich wohl nicht», sagt der Rappi-Topscorer lachend. Aktuell ist der Tscheche unverzichtbar und die Lakers und ihr Umfeld hoffen, ihn noch eine Weile in rot-weiss spielen zu sehen. Fabio Lutz