Die IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) lud zur Infoveranstaltung. Alternativen zur Umfahrung Uznach sollen aufgezeigt und Unterschriften fürs Referendum gesammelt werden.
Knapp 200 Personen fanden den Weg in die Aula des Oberstufenzentrums in Uznach. Cornelia Meier von der IGMRU legte in der Begrüssung gleich los mit den Nachteilen für Uznach, sollte die Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster (RVS) gebaut werden: «Die anderen profitieren – wir bezahlen.» Es bleibe weiterhin viel Verkehr im Städtli und 85 000 Quadratmeter Kulturland würden zubetoniert. Durch die Umklassierung zu Gemeindestrassen würden für Uznach viele Mehrkosten entstehen durch den Unterhalt. Auch würden Naherholungsgebiete zerstört und mit der gewaltigen Brücke Hasenweid massiv ins Ortsbild und Landschaft eingegriffen. Doch es gebe Alternativen. Dafür habe die IGMRU das Referendum ergriffen und sammle Unterschriften, damit das Projekt an der Urne abgelehnt werden kann.
Doppelspur-Kreisel
Daniel Ritler und Beni Buser präsentierten die 1. Alternative, nämlich einen Doppelspur-Grosskreisel im Bahnhofsquartier und erklärten die Funktionsweise und Wirksamkeit anhand von Simulationen in Videos. Dabei wurde auch die Auswirkung der Barriere in die Simulation einbezogen. Als Vorteile sehen sie: Keine Linksabbieger, kein Stau im Städtli und an der Zürcherstrasse, rasche Stauauflösung an der Barriere, eine schnelle Umsetzung mit geringen Kosten, da nur die Signalisation angepasst werden muss.
Zentrumstunnel PLUS
Christoph Meier, Bau-Ingenieur ETH/SIA, sieht nach einem Bau der RVS immer noch fast 7000 Fahrzeuge, die durchs Städtchen fahren. Denn Uznach generiere als regionales Zentrum viel Ziel- und Quellverkehr. Mit seinem Projekt Zentrumstunnel Plus will er den Verkehr unter den Boden bringen, mit total drei Tunnel-Ein- und -Ausfahrten. Die Zufahrt Tönierwies wäre beim Personalparkplatz des Spitals und führt unter dem Städtchen hindurch zum unterirdischen Kreisel Sustplatz mit einem Abzweiger zur Benknerstrasse. Ab diesem Kreisel geht es unter der Bahnhofstrasse entlang hinauf zum oberirdischen Kreisel Kunsthof. Gemäss Meier könnte man das Städtli sperren ausser für ÖV, Landwirtschaft und Rettung. Dass unterirdische Kreisel möglich sind, zeigt Frauenfeld. Meier vermerkt aber die hohen Kosten von wohl 400 Mio. Fr. und die aufwendige Logistik während des Baus. Die Lösung von Erwin Elsener sieht einen Tunnel vor, der das Städtchen unterquert, mit einem unterirdischen Kreisel beim Ochsen und Tunnel unter der Bahn durch. Dafür müsste der Steinenbach nach Süden hin umgelegt werden. Die von Elsener geschätzten Kosten von 200 Mio. Franken sind jedoch sehr tief angesetzt.
Wer finanziert Alleingänge?
Bei der momentanen Verkehrspolitik verfolgt der Kanton bei Umfahrungslösungen regionale Projekte, wie auch bei der RVS. Eine reine Uzner Lösung, die dann noch fast gleich viel kosten würde, wird der Kanton kaum finanzieren. Zumal Regierungsrätin Susann Hartmann bereits kommuniziert hat, dass bei einer Ablehnung in einer Gemeinde das Ganze gestorben sei.
Dies sieht auch Michael Knoepfel aus Schmerikon so – er setzt sich für die RVS ein. Ohne Gelder aus dem Strassenbaufonds sei eine eigene Lösung für Uznach unwahrscheinlich und Schmerikon würde im Regen stehen gelassen.
Sven Gasser