Deponie? DepoNIE!

Jetzt schon kaum Platz für LKWs auf der Ringwilerstrasse. (Foto: hul)

Die geplante Deponie Bodenweid nahe Ringwil sorgt für Aufregung in der Region. Obwohl die Pläne des Kantons noch in der Anfangsphase sind, formiert sich Widerstand.

Im Herbst reichte der Dorfverein Ringwil eine Petition mit rund 300 Unterschriften bei Baudirektor Martin Neukom ein. Das Ziel: Der Kanton soll auf eine Abfalldeponie in der Bodenweid verzichten. Vergangene Woche suchten über 100 Einwohner in der überfüllten Dorf-Schüür das Gespräch mit Vertretern des Amts für Wasser, Energie und Luft (Awel), um Antworten auf ihre Sorgen zu erhalten.

Im Mittelpunkt der Kritik stehen vor allem zwei Punkte: Der zusätzliche Verkehr und mögliche Umweltrisiken. Sollte die Deponie umgesetzt werden, könnten täglich bis 20 Lastwagen durch bewohnte Gebiete rollen – eine Herausforderung für die engen Strassen in Ringwil und die weitere Umgebung. Zudem befürchten die Anwohner, dass Schadstoffe aus der Deponie trotz Sicherheitsvorkehrungen das Grundwasser gefährden könnten. Besonders die zahlreichen Wasserquellen in der Nähe des geplanten Standorts werfen Fragen auf. Auch Wetzikons Stadtrat Heinrich Vettiger äusserte sich besorgt über die möglichen Folgen für das Grundwasser. Laut Awel-Projektleiter Daniel Locher seien solche Bedenken jedoch Teil des Standardprüfverfahrens. Er betonte, dass der Standort nur dann realisiert werde, wenn er nach umfassenden Abklärungen als geeignet bewertet werde. Die Deponie Bodenweid ist als langfristiger Ersatz für die bisher ungenutzte Deponie Goldbach bei Wald vorgesehen. Eine mögliche Umsetzung liege voraussichtlich 30 bis 40 Jahre in der Zukunft. Bis zum 14. März können Einwendungen eingereicht werden, bevor weitere politische und planerische Schritte folgen. Gemeindepräsident Andreas Bühler zeigte Verständnis für die Bedenken der Bevölkerung und kündigte an, im Namen der Gemeinde genau hinzusehen. Gleichzeitig mahnte er die Bürger, aktiv zu bleiben: «Je mehr Einwendungen eingehen, desto mehr Gedanken muss sich die Baudirektion machen.» Die Gemeinde sieht sich insgesamt durch verschiedene kantonale Projekte benachteiligt und fordert eine umfassende Prüfung.

Ob die Deponie Bodenweid tatsächlich umgesetzt wird, bleibt unklar. Fest steht jedoch: In Ringwil will niemand zum Standort für Abfälle werden.

Thomas Hulliger

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