Vom Animateur zum Prix-Walo-Gewinner

Cony Sutter begeistert seit 40 Jahren das Publikum. Foto: zVg

Cony Sutter (62) wurde der Humor in die Wiege gelegt: Seit 40 Jahren begeistert der Schmerkner sein Publikum. Für seine Komik bekam er den Prix Walo und seine SRF-Gag-Serien wurden zu Quotenhits.

Schon bevor das ehemalige Comedyduo Sutter & Pfändler erfolgreich durch die Schweiz tourte, brachte Cony Sutter als Animator in Spanien die Menschen zum Lachen. Später wechselte er in die Medien, wurde die Morgenstimme bei «Radio Z» (heute Energy Zürich). Bei SRF stand er im «Samschtig- und Donnschtigjass» vor und hinter der Kamera. Heute betreibt er das Eventlokal «Ahoi» in Schmerikon und tritt als Solokünstler auf. Die ON sprachen mit ihrem Kolumnisten über erfolgreiche 40 Jahre Bühne, 20 Jahre Radio und 15 Jahre Fernsehen.

40 Jahre auf der Bühne als Moderator, Komiker, Entertainer und seit einigen Jahren als Gastgeber im eigenen Lokal. Wie lautet Ihre Bilanz?
Viel erlebt, viele interessante Menschen kennengelernt, extrem spannende Zeit und ich möchte nur wenig davon missen.

An welche Momente aus den vergangenen Jahren erinnern Sie sich besonders gerne zurück?
Der Applaus und das Lachen der Menschen gaben und geben mir stets viel zurück. Es kam öfters vor, dass auch kranke Menschen oder Leute mit grossen Problemen in Vorstellungen kamen und sich im Nachhinein bei mir meldeten, um sich zu bedanken, dass sie mal wieder lachen und für ein paar Stunden ihre Sorgen vergessen konnten. Das berührt.

Und was war ein lehrreicher Moment oder gar Tiefpunkt?
Richtige Tiefpunkte als solche gab es nicht, aber eine schwere Entscheidung war sicherlich das Ende von Sutter & Pfändler. Gelernt habe ich daraus, dass die Gesundheit das wichtigste Gut eines jeden Menschen ist.

Von welchen Künstlern oder Prominenten haben Sie zu Hause Fotos aufgehängt?
Zu Hause hängen nur Fotos meiner Freundin und meiner Familie. Im «Ahoi» sind ein paar Promiföteli als Souvenirs zu sehen.

Aber es gibt sicher ein besonderes Erinnerungsstück in Ihrer Wohnung?
Da stand stets der Prix Walo, den wir als Duo Sutter & Pfändler vor sechs Jahren für unsere Arbeit gewonnen haben. Die höchste Auszeichnung, die man als Künstler in der Schweiz bekommen kann. Seit es das «Ahoi» gibt, steht die von Rolf Knie geschaffene Trophäe aber im Lokal.

Haben Sie ein Vorbild?
Vorbilder eigentlich nicht, aber Menschen, die ich mal getroffen und die mich beeindruckt haben. Da waren viele dabei, die keinen Promistatus hatten. Von den bekanntesten haben bei mir der Dalai-Lama, José Carreras und Kurt Felix Spuren hinterlassen.

40 Jahre Bühne, 40 Jahre Veränderung – auch im Aussehen: Über welche Stylingsünden – aus heutiger Sicht – können Sie am meisten lachen?
Da gibt es einige, ich war und bin modisch verhältnismässig mutig. Bei einem Hemdenkauf war ich allerdings mal unschlüssig, ob das Kleidungsstück nicht doch etwas «zu viel des Guten» war. Ich fragte den Verkäufer, der allerdings wollte das gute Stück ganz offensichtlich loshaben, denn er meinte: «Sie sind Künstler, sie können alles tragen».

Was würden Sie jüngeren Kollegen raten?
Ich bin nicht der Typ der sich als Tippgeber profilieren möchte, da muss jeder selber durch  und es gehört zum Werdegang jedes Einzelnen. Nur das: egal ob Showbusiness oder Alltag: Unverzichtbar um Erfolg zu haben ist viel Arbeit, Geduld und etwas Glück.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt vor Publikum?
Nein, nicht wirklich, denn ich habe schon als Zehnjähriger für die Nachbarskinder, Skirennen oder «Spiel ohne Grenzen» organisiert und auch gleich moderiert. Keine Ahnung, wie es dazu kam. Viel Aufmerksamkeit erhielt ich mal mitten in Schmerikon. Offenbar hatte ich mir damals einen Polizeihelm «gebastelt» und mitten auf der Strasse mit Stulpen und weissen Handschuhen angefangen den Verkehr zu «regeln». Nicht lange, denn meine Mutter holte mich sehr schnell von der Strasse runter.

Gab es noch andere spezielle Auftritte?
Ja sehr viele sogar, beim CSI im Hallenstadion zum Beispiel, die zwei «Salto Natale»-Spielzeiten waren toll und auch die Auftritte am «Arosa Humorfestival». Da bin ich übrigens dieses Jahr am 18. Dezember auch wieder dabei. Die jahrelangen Gags im «Samschtig- und Donnschtigjass» haben immer viel Spass gemacht. Das Highlight dieses Jahres war im Frühling der Auftritt bei der GV der Raiffeisenbank Schänis-Amden in Schänis. 1200 Leute und die Stimmung ging durch die Decke.

Schon mal ans Aufhören gedacht?
Nein, im Gegenteil. Die Gespräche mit einem Sponsor für eine neue TV-Sendung und ein neues Programm sind bereits fortgeschritten. Dazu trete ich regelmässig an Privat- und Firmenanlässen auf. Solange das Publikum und ich Spass aneinander haben, gehts weiter. Beim Planen achte ich im Gegensatz zu früher, aber auf meine Gesundheit. Das wichtigste Gut. (ON)

 

 

 

 

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