«Böse» nennt man im Schwingen die Besten ihres Fachs. Und einmal mit König Chrigu Stucki im Sägemehl stehen, ist für viele der Bubentraum schlechthin. Für Fabio Bürgi aus Rapperswil ging er in Erfüllung. Mit rund 100 Kindern nahm Fabio erfolgreich am Visana Schwing-Camp in Bern teil.
Doch aufgepasst. Nach dem «Zämegriffe» mit einem Mädchen im Visana Schwing-Camp liegt auch schnell mal der Junge platt auf dem Rücken. Und muss sich das Sägemehl vom bösen Mädchen abklopfen lassen. Dass sich die «bösen» Girls unter den rund 100 Buben im Visana Schwing-Camp nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, weiss auch König Stucki. «Die können nicht nur den Wyberhaagge. Damit wurde übrigens auch ich schon aufs Kreuz gelegt», lacht Chrigu Stucki und zieht einem Buben den Gürtel an der Hose enger. Dann geht’s ab ins Sägemehl. Im Schwingkeller der Turnhalle von Bern Altenberg schauen die Kids gebannt zu, was König Stucki zu berichten hat. Und dann heisst es «azieh» und den Gegner zu Fall bringen. «Chrigu hat mir Tipps gegeben und mir gesagt, was ich richtig und was ich falsch mache. Ich habe den «Chnöitätsch» und den «Bodehüfter» gelernt», erzählt Fabio Bürgi aus Rapperswil
Begeisterung im Schwing-Camp
Die Begeisterung fürs Schwingen ist in den Gesichtern der Mädchen und Jungs abzulesen. Auch Chrigu Stucki freut sich, wieder zupacken zu können. Mit fast 2 Meter Körpergrösse und 140 Kilo Kampfgewicht ist König Stucki ein Riese – aber für die Kids ist er auch sonst der Grösste Der König ist heute Lehrmeister und Schwingkamerad zugleich. Konzentriert und doch ausgelassen sind alle bei der Arbeit. Stucki weiss mit Kindern umzugehen, ist er doch selbst Vater zweier Buben.
Respekt vor dem Gegner
Vor den Augen von Schwingerkönig Stucki holen im Visana Schwing-Camp alle das Beste aus sich heraus. Und dazu gehört beim Schwingsport auch, dass der eigene Ehrgeiz nie grösser als der Respekt vor dem Gegner ist. Auch diese Lektion lehrt Chrigu Stucki seine Schützlinge im Schwing-Camp. Es sind keine leeren Worte: Als Stucki im Schlussgang beim Eidgenössischen 2013 auf dem Rücken lag, zollte er Sieger Matthias Sempach mit einem von Herzen kommenden Lachen sofort Respekt. «Chirgu ist sehr sympathisch und nett», sagt Fabio Bürgi aus Rapperswil-Jona. (ON)