Champions League am Obersee

Die rote Rappi-Wand jubelt: Die zahlreichen Lakers-Fans werden auch in der Champions Hockey League wieder alles geben. (Foto: Freshfocus/Tom Oswald)

Die Qualifikation der Lakers für die Champions Hockey League für letzte Saison, betitelten manche Experten als Eintagsfliege. Doch bekanntlich mischen die Roten auch in der kommenden Saison in Europa mit – sowohl auf als auch neben dem Eis.

Durften vergangene Saison noch fünf Schweizer Vertreter im Kreise der besten Mannschaften aus den Ländern Europas mitmischen, sind es für die anstehende Durchführung nur noch deren drei – Meister HC Genf-Servette, Finalgegner EHC Biel und die drittplatzierten Rapperswil-Jona Lakers. Der entthronte Meister EV Zug, die ZSC Lions oder der SC Bern, welche über weit grössere Finanzkraft verfügen, müssen sich diese Saison hinten anstellen. Umso höher kann die Leistung der Rosenstädter in der vergangenen Saison gewichtet werden. Einzig das erneut (zu) frühe Out im Viertelfinal gegen den EV Zug fungierte als Partykiller und sorgte für eine leise Enttäuschung.

Auftritt der Lakers an der WM
Zumindest die starken Leistungen der Schweizer in der letzten Saison werden nicht mit einem Hockey-Highlight belohnt. Am vergangenen Sonntag wurde nach David Aebischer und Nathan Vouardoux nun auch Tyler Moy von der Liste von Nati-Trainer Patrick Fischer gestrichen. Somit sucht man einmal mehr vergeblich nach Rappi-­Spieler im Kader der Schweizer Nationalmannschaft. Allerdings findet die WM nicht ganz ohne Lakers statt. Mit Roman Cervenka und Michàl Jordan stehen für Tschechien zwei «Rapperswiler» der vergangenen Saison in Riga im Einsatz. Mit Nicklas Jensen für Dänemark könnte es in Tampere sogar einen dritten geben – bis zum Redaktionsschluss der «Obersee Nachrichten» stand dies jedoch noch nicht fest. Zudem findet am 24. Mai in Tampere, einem der beiden Austragungsorte der diesjährigen Weltmeisterschaft, die Auslosung der Gruppen für die Champions Hockey League statt. Mit von der Partie wird da eine Delegation der Lakers sein.

Neues Format
Die Champions Hockey League wurde auf diese Saison neu geplant. Die Reduzierung der Anzahl Mannschaften der jeweiligen Ligen geht mit einer Neuerung des gesamten Modus einher. 2023/24 nehmen nicht mehr 32, sondern 24 Mannschaften teil. Jedem Team werden aus den vier Lostöpfen sechs Gegner zugelost, gegen welche man je einmal antritt. Am Ende qualifizieren sich aus der Gesamttabelle 16 Mannschaften für die Playoffs, wo man sich mit Achtelfinal beginnend jeweils über das Gesamtergebnis von Hin- und Rückspiel für die nächste Runde qualifizieren kann. Die vormalige Gruppenphase entfällt also komplett. Die Champions Hockey League möchte so den Wettkampf fairer machen und die Spannung länger aufrecht erhalten. Mit dem neuen Modus entfällt auch eine erneute Auslosung vor den Playoffs, da diese von den Platzierungen bereits vorgegeben sind. Für die Mannschaft warten also erneut sportlich attraktive Gegner und für die Fans mindestens drei spannende Auswärtsfahrten. Zwar war bei der Premiere für die Rosenstädter bereits nach der Gruppenphase Schluss, allerdings forderte man sowohl Red Bull München als auch Tappara Tampere alles ab.

Furore in Europa
Gegen den späteren finnischen Gewinner gewann man auswärts gar nach Verlängerung. Auch dank der Leistungen der Mannschaft entfachte sich am Obersee ein «CHL-Hype». Dass die internationalen Ernstkämpfe für die Lakers eine spannende Aufgabe sind, merkte man auch im Umfeld. Zu Hunderten strömten die roten Fans nach Finnland, ins Nachbarland Deutschland oder in die slowakische Hauptstadt, um ihre Mannschaft anzufeuern. Diese Bilder sind beste Werbung für den Verein und zeigt den Stellenwert des Formats für kleinere Teams. Egal, welche Aufgaben man für die anstehende Kampagne also zugelost erhält, mit der Unterstützung der Rappi-Fans darf gerechnet werden. Ob Topteams aus Skandinavien oder Leichtgewichte aus Nordirland oder Frankreich: Die Lakers-Fans werden Farbe bekennen und dafür sorgen, dass ihre Farben sicher in dieser Sparte zur Spitze Europas gehören werden.

Fabio Lutz

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