Attraktive Arbeitgeber ins Rietli locken

Seine Grösse und der direkte Autobahn-Anschluss sind die Vorzüge des Gebiets «Rietli». (Foto: Rafael Muñoz)

Das Gebiet «Rietli» soll für Gewerbe und Industrie entwickelt werden. Ein erster Versuch scheiterte 2012 an der Urne. Kanton und beteiligte Gemeinden wagen nun einen Neustart.

Zweiter Anlauf für eine Teilzonenplanung im Gebiet «Rietli» zwischen Buttikon und Reichenburg. Wie der Kanton Schwyz mitteilte, wollen die Gemeinden Schübelbach und Reichenburg gemeinsam mit dem Kanton erneut die Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Einzonung des Gebiets für Gewerbe und Industrie prüfen. Das «Rietli» ist in den kantonalen Sachplänen bereits seit 1992 als Arbeitsplatzgebiet von kantonaler Bedeutung vorgesehen. Im Jahr 2012 aber scheiterte eine Teilzonenplanung knapp an der Urne. Das Schübelbachner Stimmvolk votierte mit «Ja», Reichenburg lehnte die Vorlage ab. Da eine Gemeinde das Vorhaben abgelehnt hatte, wurde es auf Eis gelegt.

Neustart für die Entwicklung
Das «Rietli» sei für die Region March ein «sehr wichtiges Arbeitsplatzgebiet», schreibt der Schübelbachner Gemeindepräsident Othmar Büeler in der Einladung zur kommenden Gemeindeversammlung. In Schübelbach scheint das Projekt quer durch die politischen Parteien Befürworter zu finden. Die SP-Sektion Schübelbach, Siebnen, Buttikon beispielsweise sei aus mehreren Gründen überwiegend für die Entwicklung des Gebiets. «Es ist der einzige Entwicklungsschwerpunkt auf dem Land, mit direktem Anschluss an die Autobahn», sagt Sektionspräsident Marcel F. Ruoss. Die unter hohem Verkehrsaufkommen ächzende Kantonsstrasse würde damit nicht weiter belastet werden. Ausserdem könne die Ansiedlung von attraktiven Arbeitgebern ermöglicht werden. Offenbar hätten bereits seit längerem Unternehmen aus der Hightech-Branche und der Medizinaltechnik Interesse bekundet. «Wir sind eine der steuerschwächsten Gemeinden in der Umgebung», gibt er zu bedenken. «Es wäre eine Gelegenheit, um Betriebe anzusiedeln, die viele gute Arbeitsplätze schaffen.» Eine Steuerungsgruppe, welche aus Vertretern aus dem Volkswirtschaftsdepartement und den Gemeinden Reichenburg und Schübelbach besteht, wird nun mit fachlicher Unterstützung eine Testplanung vorbereiten. Diese soll 2024 mit einer Auslegeordnung über die Gewerbeflächen der beiden Marchgemeinden und des Bezirks beginnen.

Bevölkerung einbeziehen
Weiter ist ein Ideenwettbewerb mit interdisziplinären Planungsbüros vorgesehen, die unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten für das «Rietli» erarbeiten und prüfen sollen. Die Testplanung soll Antworten auf die Fragen zur Bebauung, Nutzung und Erschliessung sowie zu Freiräumen und zur ökologischen Vernetzung bieten. Umweltbedenken bewegten auch einige der Befürworter, sagt Ruoss. Doch in der Gesamtsicht würden die Vorteile überwiegen. «Wir sind auch für den Umweltschutz, wir sind sehr grün. Aber wenn schon etwas gemacht werden muss, dann am richtigen Ort.» Das weitere Vorgehen erfreue sich breiter Unterstützung, schreibt der Kanton in seiner Mitteilung, und die Bevölkerung solle eng einbezogen werden. Im Dialog mit den Interessengruppen und der Bevölkerung sollen die Ergebnisse der Testplanung zu einem Zielbild weiterentwickelt werden. Hierfür werde die Steuerungsgruppe regelmässig über den Stand der Arbeiten berichten, eine Webseite und das Versenden von regelmässigen Mitteilungen seien geplant.

Rafael Muñoz

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