60. Wurstbankett im Stadtsaal Kreuz mit hochkarätiger Unterhaltung

Heimspiel für Wurstkranz-Ehrengast Stefan Bürer – ehemaliger SRF-Kommentator, Leiter Kommunikation beim SCRJ und Einheimischer. (Fotos: Sven Gasser)

Um die 700 – mehrheitlich männliche – Besucher konnte Zunftmeister Marc Dufour im Stadtsaal und dem zugeschalteten Restaurant zur Jubiläumssause begrüssen. Und führte gekonnt durchs Wurstbankett.

Dass der 100er-Club der SCRJ-Lakers zeitgleich zum Wurstkranz einen Plauschmatch durchführe, konnte Zunftführer Marc Dufour nicht verstehen. Denn schliesslich gebe es beim Wurstbankett viel Unterhaltung und einen Schüblig mit dem weltbesten Kartoffelsalat. Für diesen habe das gastgebende LO’ extra zwei neue Italiener eingestellt für einen «Insalata di patate della Mama»! Um es vorzugreifen: Schüblig und Salat waren vorzüglich. Dufour verdankte den – bei einigen negativ aufgenommen – Eintrittspreis fürs Bankett, schliesslich hätten sich über 600 Kinder zum im Anschluss stattfindenden Umzug angemeldet, welchen die Wurstbrüder seit je her organisieren. Bei der Warteliste zur Teilnahme am Wurstkranz sei es halt so wie beim Bauamt für eine Baubewilligung: Es dauert ewig. Dufour empfahl neuen Eigenheimbesitzern, den frisch geborenen Nachwuchs gleich beim Wurstkranz auf die Warteliste zu setzen.

Zwei neue Brüder
Nachwuchs bei den Wurstbrüdern: Felix Abplanalp montierte sich für die Antrittsrede sicherheitshalber eine Windel – weil er so nervös sei. Beruflich hat er einen 08/15-Job: Null-Ahnung, 8 Stunden Büroschlaf und 15-tausend Stutz verdienen. Er ist Polizist von Beruf. Der zweite Frischling ist Roger Morger, Zimmermeister. Beide wurden zu Wurstbrüdern geschlagen. Kurz vor Suppe und Schüblig stieg der Plauderpegel beim Publikum an, schien doch die Gastzunft Schellegoggi Mühe zu haben, für Unterhaltung zu sorgen. Doch dies änderte sich nach der Verpflegung umgehend.

Vo Blüemli und Bienli
Beim Schübligwirt mit Burnout (Felix Hollenstein) wurde neben Sabbatical auch das Genderthema erstmals aufgegriffen – es sollte an diesem Anlass zu einem roten Faden werden. Auch Rolf Zuppiger als Glüngi Buur zeigte liebe Mühe mit Aufklärung und der Sexualität. Früher gab es Bienli und Blüemli. Heute ist ein Blüemli vielleicht auch ein Bienli und das Bienli fühlt sich als Blüemli – einfach noch mit Stachel. Auch mit dem Bauamt hat der Glüngi Buur ein Problem. Hätten die doch die Bushaltestelle an der Rütistrasse versetzt und das Bushüsli schlicht vergessen. Das sei dann bei Kari Rüegg im Entsorgungspark gelandet. Nach 24 Dienstjahren tritt Rolf Zuppiger ab und wurde mit stehenden Ovationen verabschiedet, ebenso Ueli Dobler, der mit 21 Dienstjahren zurücktritt.

Als Ehrengast «än Hiesige»
Der diesjährige Ehrengast Stefan Bürer, der ja «eh nur schnorren könne», zeigte sich ob der Einladung und Ehre verblüfft. Dass er als alter, weisser Cis-Mann eingeladen worden sei, stimme doch nicht mit dem Mainstream überein. Vielmehr hätte man doch eine 14-jährige LGBTQIA+Vertreterin mit Klebestoff an den Händen einladen sollen. Er selbst als Mensch mit Prostata gendere nun auch, nur sein Mensch mit Gebärmutter fände das nicht so toll. Für den glücklosen SCRJ hat er beim Verband beantragt, dass beim SCRJ die Spiele erst bei der zweiten Spielminute starten und nach der 58. vorbei sind. Das verbessere den Tabellenplatz. Bezüglich Seeuferweg ist sich Federerfreund Bürer sicher: Der kommt nie, wie die Trainingshalle für den SCRJ. Er hatte das Publikum im Sack, welches sich wiederum für Applaus erhob. Larry Meier (Fabian Villiger) liess im Radio Wurstkranz das Jahr Revue passieren, zusammen mit Flättere Fredy (Ernst Brönnimann). Ein weiterer Höhepunkt dann Sämi Bräuli (Mario Geiger) als Revolverheld, der anstelle von Old Shatterhand mit Winnetou (Adrian Haller) vorliebnehmen musste. Beim schwarzen Afghan aus der Friedenspfeife schwadronierten die beiden über Stöck, die mögliche neue Stadtpräsidentin und einen kleinen gesetzlosen Kopfgeldjäger, der Stöcks Skalp wolle.

Sven Gasser

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