200-jähriges Gemeindehaus wird ersetzt

So soll das vierstöckige Gemeindehaus in Tann dereinst aussehen. Auffallend die Photovoltaik-Anlagen. (Foto: zVg)

Das über 200-jährige Gemeindehaus in Dürnten ist (wen wundert’s?) veraltet. In den Büros plagen die Angestellten im Sommer Temperaturen bis zu 30 Grad. Der Gemeinderat plant einen Neubau in Tann. Kosten: 15,7 Mio. Franken.

An der Urnenabstimmgung vom 3. März können die Dürntner Ja zum neuen Gemeindehaus in Tann sagen. Die Gemeindeverwaltung platzt heute aus allen Nähten. Der Gemeinderat schreibt über das über 200 Jahre alte Gemeindehaus unter anderem: «Die Räumlichkeiten sind sehr knapp bemessen und erfüllen die wärmetechnischen und bauphysikalischen Vorgaben schon lange nicht mehr. In den Sommermonaten beispielsweise wird es in den Obergeschossen bis zu 30 Grad warm, was ein normales Arbeiten stark erschwert. Im Winter ist entsprechend viel Energie für die Heizung erforderlich. Weiter können vertrauliche Gespräche aufgrund der Ringhörigkeit oft nicht in den Büros durchgeführt werden.» Erste Projektstudien wurden schon 2014 angestossen. Bald war klar, dass ein neuer Standort hermuss. Ende November 2020 wurde der neue Standort Tann (bis 2009 eine autonome Gemeinde) mit 1310 zu 1146 Stimmen gegenüber dem Standort Dürnten bevorzugt. Verzögerung gab’s beim Projekt, weil kurz darauf die Initiative «Zusammenschluss Bubikon-Dürnten-Rüti: Stärkung unserer vernetzten Region» eingereicht wurde. Erst nach der rechtlichen Erledigung dieser Initiative an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember 2021 wurde die Planung wieder aufgenommen. Und das Projekt sieht jetzt so aus: Es entsteht auf dem Areal des FeuerWerkWasser-Gebäudes (FWWG) in Tann ein vierstöckiger Kopfbau. Zudem wird das FWWG aufgestockt und mit einer Passerelle mit dem Hauptgebäude verbunden. Es werden 1175 Quadratmeter reine Büroflächen und Sitzungszimmer entstehen. Das neue Gemeindehaus soll mit einer hinterlüfteten Holzfassade aus Schweizer Weisstanne erstellt werden. Geplant ist eine vertikale Fassadenschalung in 3-D-Optik. Für die Langlebigkeit der Holzfassade wird die Oberfläche mit einer vorvergrauten Lasur behandelt. Punktuell soll eine Begrünung das Fassadenbild noch etwas auflockern, und, so der Gemeinderat, «einen kleinen Beitrag zur Biodiversität leisten.»

Optionen für den alten Standort
Was passiert mit dem Land an der Rütistrasse 1, auf dem seit über 200 Jahren das alte Gemeindehaus steht? «Dem Gemeinderat ist es ein grosses Anliegen, dass für die Dürntner Bevölkerung mit der Neugestaltung des Ortskerns ein Mehrwert entsteht, wenn die Gemeindeverwaltung nach Tann gezogen ist. Falls sich die Bevölkerung für einen Verkauf der Gemeindeliegenschaften (...) entscheiden sollte, würden die Einnahmen von rund 7 Mio. Franken in die Gemeindekasse fliessen. Auch die Abgabe im Baurecht wäre eine Möglichkeit.»

Max Kern

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