Bürgerversammlung entscheidet über zwei Lifte an der Passerelle

Zwei vandalensichere Glastürme mit Liften sollen die Passerelle barrierefrei machen.Visualisierung: zVg

An der kommenden Bürgerversammlung vom 14. März, welche ausnahmsweise in der Aula OST stattfindet, kommen je ein Planungs- und ein Baukredit zur Abstimmung.

Die Felsenhofbrücke, beim Restaurant Sageli und direkt an der Grenze zum zürcherischen Hombrechtikon gelegen, ist in die Jahre gekommen. 2022 wurde sie mit einer Gewichtsbeschränkung von sieben Tonnen belegt, was auch bei der Landwirtschaft zu Problemen führt. Die Hombrechtikerstrasse ist als Gemeindestrasse der Klasse 1 eine wichtige Verkehrsverbindung. Der Durchlass des Felsenhofbachs, der unter der Brücke hindurchführt, ist baulich und strukturell in einem schlechten Zustand. Die Stadt plant einen Brückenersatz mit Einbezug des Langsamverkehrs, den Rückbau des Bachdurchlasses und eine verschobene und offene Führung des Bachbetts. Der Stadtrat beantragt, wie er anlässlich einer Medienkonferenz informierte, einen Planungskredit von 250 000 Franken für dieses Vorhaben. Die effektiven Ausführungskosten schätzt er auf etwa 1,75 Mio. Franken. Der Baukredit soll an der Bürgerversammlung im Juni 2025 zur Abstimmung kommen.

Barrierefreie Passerelle
Wer kennt es nicht, das Bild von Eltern, die den Kinderwagen bei der Passerelle die Treppe hinauf und auf der anderen Seite wieder runtertragen? Das soll bald der Vergangenheit angehören. Die Stadt beantragt einen Baukredit in der Höhe von 1,5 Mio. Franken für zwei Lifte an den beidseitigen Treppen.

«Es ist eine Optimierung der Situation.»

Die Lifte in vandalensicheren Glastürmen ermöglichen den barrierefreien Transport von Rollstuhl, Kinderwagen und Velo. Und erleichtert natürlich Personen die Umgehung der nicht ungefährlichen Treppenstufen. Die Passerelle ist als Gemeindeweg der Klasse 1 eine wichtige innerstädtische Verbindung zum und vom Südquartier. 2021 übergab das Architekturforum Obersee (AFO) anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums der Stadt ein Visionenprojekt zur Gleisquerung. Die Vision sah einen weiten Bogen über die Gleise der SBB für gemeinsamen Verkehr von Fussgängern und Velofahrern inkl. Begrünung vor. Dass ein solches Projekt sicher schön wäre, bestätigen sowohl Stadtpräsident Martin Stöckling als auch Stadtrat Christian Leutenegger. Aber eine solches Projekt wär finanziell eine ganz andere Liga und würde viele Jahre benötigen, weiss Bauchef Leutenegger aus eigener Erfahrung. Die Stadt möchte mit den beiden Liften schnell eine finanziell tragbare Lösung realisieren. Zudem drängt die Zeit. Um in den Genuss von Geldern des Aggloprogramms zu kommen, ist ein Baubeginn 2025 vorausgesetzt.

SBB zahlen und verlangen nichts
Die Kosten von 1,5 Mio. Franken sind überschaubar, von der Agglo Obersee kann mit einem Beitrag von 30 Prozent der anrechenbaren Baukosten gerechnet werden. «Wir lösen das Problem der Trennung durch die Gleise nicht, aber wir optimieren die Situation», so Stöckling. Bauchef Leutenegger verweist auf die verhältnismässig tiefen Kosten mit einem Vergleich zur Sanierung und Aufwertung der Unterführung Eichwies, welche mit 3,5 Mio. Franken zu Buche schlägt. Die Passerelle gehört der SBB, ebenfalls der Boden, auf dem die beiden Lifttürme stehen sollen. Die SBB hat die Passerelle in ihr eigenes Schutzinventar aufgenommen und ist für den Unterhalt zuständig. An die von der Stadt geplanten Liftbauten zahlt sie nichts, verlangt aber auch keine Baurechtszinse und hat dem Projekt bereits zugestimmt. Wird dem Baukredit an der Bürgerversammlung zugestimmt, könnte das bereitliegende Baugesuch aufgelegt werden und im optimalen Fall wäre ein Baubeginn bereits im Herbst 2024 möglich. Die jährlich wiederkehrenden Kosten betragen 100 000 Franken. Darin enthalten sind Strom, Serviceverträge, Unterhalt, Abschreibung und Zinsen.

Optimierung wird weiterverfolgt
Dass eine Gleisquerung wie vom AFO angedacht eine tolle Idee wäre, ist sich die Stadt bewusst. Und sie ist mit Einbezug der SBB an einer Machbarkeitsstudie, welche verschiedene Optionen ausloten soll, wie künftig die Gleise unter- oder überführt werden können. Dabei spielt auch der Ost-/Westverkehr eine Rolle, wie das Südquartier erschlossen werden soll. Gemäss Bauchef Leutenegger hätten jedoch die SBB wenig Interesse, sich finanziell zu beteiligen.

Sven Gasser

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