«Wir haben irgendwie das Gefühl, dass es ein besonderes Werk ist», schreiben Dabu Fantastic zu ihrem neuen Album «Ciao Baby, Ciao». Bevor es auf Tournee geht, spielt die Mundart-Band am 6. Juli am Seenachtsfest Lachen und wird wie bisher mit erhobenem Glas einen Abend lang das Leben, die Musik und die Liebe feiern. Dabu Bucher, Leadsänger und einer der beiden Bandgründer, im Interview.
«Obersee Nachrichten»: Warum ist denn das neue Album «Ciao Baby, Ciao» etwas Besonderes, wie ihr auf der Webseite schreibt?
Das müsst natürlich auch Ihr beurteilen, wenn Ihr das Album gehört habt. Was ich sagen kann: Es ist ein sehr tanzbares und frohes Album für Dabu-Fantastic-Verhältnisse. Es hat wirklich mehrere Tanz-Songs drauf, es hat mehrere Songs drauf, bei denen es um die Liebe geht, ums Liebe machen, ums frisch verliebt sein. Das ist speziell bei uns, das gibt es sehr, sehr selten. Und dann ist natürlich jeder Song etwas Spezielles und Besonderes.
Wie unterscheidet es sich vom Vorgänger «So Easy»?
Was sicher speziell ist bei diesem Album, dass wir zum ersten Mal in unserer Karriere ein Album komplett fremd produzieren liessen von Thomas Fessler. Dass wir gar nichts selbst produziert haben, das hat dazu geführt, dass wir die Song-Ideen noch konsequenter ausgeführt und umgesetzt haben als bei den Vorgängern. Wir haben viel mehr Unnötiges weggelassen. Die Songs sind leicht, frisch und tanzbar. Oder, wenn sie traurig sein sollen, dann sind sie es sehr fest. Wir haben noch nie ein solch konsequentes Album gemacht.
Wie hat sich euer Sound auf dem neuen Album weiterentwickelt?
Ich habe das Gefühl, das ist das bestklingende Dabu-Fantastic-Album, rein vom Sound, das hat mit Thomas Fessler zu tun, aber auch mit unserer eigenen Entwicklung, das hat auch damit zu tun, dass wir verschiedene Leute gehabt haben, die gemixt haben. Es hat aber auch damit zu tun, dass die Songs auch wirklich sehr konsequent geschrieben sind. Was wir diesem Mal weniger gemacht haben, ist, Chöre zu integrieren, aber es ist auch jetzt ein sehr mehrstimmiger Gesang. Mehr Gitarren als auf den Voränger-Alben, ja, die Songs sind konsequenter fertig gedacht, noch viel klarer verständlich, was die Songs wollen, als bis jetzt schon. Wir freuen uns sehr auf das Seenachtsfest in Lachen, und sind ja als Zürcher Oberländer von Mönchaltorf und von Dürnten ja nicht mega weit von Lachen her aufgewachsen. Es tönt nach sehr viel Spass. Und wir werden ein Programm bieten, bei dem wir sehr viele neue Songs spielen, die aktuelle Hit-Single Aline, natürlich auch Angelina, es gibt nie ein Dabu-Fantastic-Konzert, bei dem Angelina nicht gespielt wird. Es wird einen Mix aus alten und neuen Songs geben. Und mit einem sehr, sehr tollen Bühnenbild. Und mit einer Band, die sehr viel Bock hat, um zu spielen. Wir haben erst angefangen mit dem Festival-Sommer und haben sehr, sehr viel Lust. Das wird man merken. Und das Publikum wird sehr, sehr viel Spass haben mit uns – und wir mit dem Publikum.
Welcher Open-Air-Auftritt war bisher der geilste?
Ich finde es schön, dass ihr unsere Sprache übernehmt und ‘geil’ sagt. Diesen Sommer gab’s noch nicht so viele. In unserer ganzen Karriere hätte ich gesagt Stars in Town 2019 in Schaffhausen. Das war ein sehr, sehr spezieller Auftritt, da hat alles zusammengepasst, die Chemie mit dem Publikum, auch unsere Spielfreude, die Song-Wahl, das Wetter. Das erste Mal auf dem Gurten zu spielen war natürlich auch ein Traum, der in Erfüllung ging. Wenn ich einen Auftritt rauspicken müsste, dann wäre es schon der von Schaffhausen 2019. Wir freuen uns aufs Seenachtsfest, was ich immer schön finde an Seenachts- oder Stadtfesten, ist der Mix im Publikum ist sehr breit, es kommen wirklich alle Leute vorbei, es kommen auch Leute, die uns vielleicht noch nie live gesehen haben, die wir von uns und unserem Programm überzeugen müssen, dann macht’s immer besonders viel Spass, mit der ganzen Menge zu festen und zu feiern. Und es heisst Seenachtsfest – man kann auch baden gehen, und das finde ich als Baderatte natürlich das Beste. Das mache ich sicher vor dem Konzert, vielleicht auch danach. Je nach Temperatur.
Welchen Sound habt Ihr als Teenager reingezogen?
Divers. Wenn man meine grössten und wichtigsten Vorbilder und ihren Sound mixt, dann kommt unten als Shake ziemlich genau Dabu Fantastic raus. Polo Hofer, die Fantastischen Vier, das habe ich am meisten gehört, nachher Patent Ochsner und Züri West, aber auch Hip-Hop- und Soul-Sachen. Als Teenager war ich DJ im Jugi in Mönchaltorf, dabei habe ich natürlich geschaut, dass die Frauen etwas zu tanzen hatten, da habe ich Take That aufgelegt, Never Forget finde ich bis heute einen geilen Song. Ich habe mich dann ein wenig angepasst und in den 90ern die Boy-Group-Dinger mitgemacht, immer so halb-ironisch. Eigentlich fand ich die Songs schon ganz geil, aber heute kann ich ohne schlechtes Gewissen Backstreet Boys hören. Das finde ich auch noch geil. Sehr unterschiedlicher Sound, immer schon breit, immer ohne grosse Scheuklappen. Jetzt freuen wir uns aufs Seenachtsfest in Lachen, es wird ein wundervoller Abend.