Seit 500 Jahren eine Augenweide

Ein Bild, aufgenommen um das Jahr 1950. (Foto: Staatsarchiv Kt. Schwyz)

Im ursprünglichen Dorfkern von Wollerau steht bereits seit 500 Jahren das älteste, gemauerte Haus des Dorfes. Mit der Sage der «weissen Frau vom Gmuret Hus» wurde das historische Gebäude gegen Ende des 19. Jahrhunderts im ganzen Kanton Schwyz bekannt.

Der Historiker Andreas Meyerhans  gab den zahlreich Interessierten anlässlich der Chilbi in Wollerau im Zelt vor dem «Gmuret Hus» einen Blick in die Geschichte des ältesten, gemauerten Hauses des Dorfes. Es wird vermutet, dass die Familie Müller im Jahre 1509 durch den Verkauf ihres nahe gelegenen Sandsteinbruches an die Zürcher Herren über die finanziellen Mittel verfügte, um ein grosses, repräsentatives gemauertes Haus direkt neben dem Pilgerweg zu bauen, das immer wieder auch als ein Schloss bezeichnet wurde.

Markanter Treppengiebel
Das dreigeschossige Gebäude ist bis heute ein gemauerter, verputzter Steinbau mit einer annähernd quadratischen Grundfläche (12 x 12 Meter). Die markanten Treppengiebel lassen noch immer an die solide Grundsubstanz aus Zeiten des Erbauens erahnen. Das Haus verfügt über eine lange Geschichte und ist mit der örtlichen Sage, der «weissen Frau vom Gmuret Hus» verknüpft. Anna Schwendibüel aus Galgenen heiratete der Sage nach in die Besitzerfamilie Müller ein. Die reiche Frau Müller hatte grossen Gefallen an der weissen Farbe. So erstrahlte das grosse Haus mit den dicken Mauern in schneeweisser Farbe und auch das Tafelgeschirr war ganz in Weiss gehalten.

Anfangs des 20. Jahrhunderts erwarb Karl Beeler für 85 000 Franken das Haus und den dazugehörigen Landwirtschaftsbetrieb, den Familie Beeler ab 1911 mit Freude bewohnte und bewirtschaftete. Ab 1968 führten sie es dann zusätzlich auch als Gastwirtschaftsbetrieb. Der Brand von 1974, bei dem das Stallgebäude vollständig niederbrannte, stellte ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte des «Gmuret Hus» dar. 2010 wurde der Restaurationsbetrieb, der seit 1989 vom Wirtepaar Irma und Urs Gassmann-Beeler geführt wurde, eingestellt. Damit kehrte das „Gmuret Hus“ wieder zu seiner ursprünglichen Form eines Wohnhauses zurück.

Taria Hösli

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