Wasser ist seit je sein Element: zuerst gefroren, jetzt gesalzen in bis zu 100 Metern Meerestiefe. Ex-Lakers-Profi Chris Langer (55) holt an der Tieftauch-WM 4-mal Gold!
«Der stille Arbeiter» steht als Schlagzeile auf der Lakers-Homepage über dem Porträt des ehemaligen Profis. «Langer war der eher unauffällige Arbeiter im dritten oder vierten Block, der aber stets solid seiner Tätigkeit nachging.» Der ehemalige Junior des SC Bern gab bereits mit 17 sein Debüt beim SCRJ in der NLB. 1994 war er Teil der Aufstiegsmannschaft der Rapperswiler. Ein Jahr später wechselte er zum SCB, wurde 1997 Meister und kehrte 1998 an den Obersee zurück.
2:38 Minuten unter Wasser
Mittlerweile ist Langer 55, wohnt in Bäch SZ, und hat ein ganz ausgefallenes Hobby: Er taucht seit 2010 – und wie! An den Weltmeisterschaften der Tieftaucher im griechischen Kalamata holte Langer in seiner Alterskategorie (50 bis 59 Jahre) gleich vier WM-Titel.
Langer: Länger unter Wasser als alle seine Alterskollegen. In allen vier Kategorien stellte der ehemalige Hockey-Profi auch Schweizer Rekorde auf. Am tiefsten ging’s in der Kategorie CWT (Constant Weight). Mit einer Meerjungfrau-Flosse als Antrieb kam Langer bis auf eine Tiefe von 92 Meter – und das ohne externe Sauerstoffzufuhr! Dabei hört er ab einer Tiefe von 42 Meter auf, die Flosse zu bewegen, sondern lässt sich langsam in die Tiefe gleiten. Bei fast 100 Metern berührt Langer zum ersten Mal das Seil, das ihm die Richtung nach unten weist, und stösst sich mit einer Berührung Richtung rettendem Himmel. Oben angekommen, strahlt der Schweizer. Nach 2:38 Minuten, ohne zu atmen. Und nachdem er ein paar Mal tief Luft geholt hat, sagt er: «I’m okay.»
(Max Kern)