Jona ist jetzt die neue Hauptpost

Poststelle Rapperswil beim Bahnhof. Foto: Sven Gasser

Seit 2022 ist die Post Rapperswil über Mittag geschlossen und hat insgesamt die Öffnungszeiten reduziert. Seit dem 1. November ist nun auch der Geschäftskundenschalter nur noch ganz kurz geöffnet.

Wenn Geschäftskunden in Rapperswil Massensendungen oder Pakete aufgeben wollen, müssen sie den Wecker stellen, damit sie die Öffnung des Geschäftskundenschalters nicht verpassen. Dieser ist nämlich seit dem 2. November nur noch zwischen 15 und 16 Uhr offen. Die Poststelle hat zudem nicht gerade kundenfreundliche Öffnungszeiten, öffnet sie doch morgens erst um 9 Uhr und hat über Mittag geschlossen.

Hauptfiliale ist jetzt Jona
Auf Anfrage der «Obersee Nachrichten» bei der Post, wieso die Poststelle Rapperswil so zusammengekürzt wird, nimmt Thomas Schifferle, zuständig für Kommunikation Post Ostschweiz, Stellung: «Aufgrund der Kundenfrequenzen der Filiale in Jona, welche 1,8 Kilometer von der Filiale in Rapperswil entfernt ist, ist Jona die Hauptfiliale für die zweitgrösste Stadt im Kanton St. Gallen.»

Komisch nur, dass in Jona A-Post-Pakete bis 12 Uhr abgegeben werden müssen, in Rapperswil reicht es jedoch bis 16 Uhr. Weiter verweist Thomas Schifferle darauf, dass Pakete und Sendungen in Rapperswil während der Öffnungszeiten am Schalter abgegeben werden können. Wie das zum Beispiel mit 15 Promo-Post-Kisten mit einem Gewicht von 150 kg ablaufen soll, bleibt dahingestellt – respektive es bleibt nur das Zeitfenster 15 bis 16 Uhr.

Oder dann ins Buech
Der Geschäftskundenschalter Rapperswil ist bestens erschlossen. Hin- und Wegfahrt über die Güterstrasse und mit genügend Platz zum Ausladen. In Jona ist das schon viel komplizierter über Trottoirs und den Fussgängerbereich. Schifferle verweist auf eine unbediente Geschäftskundenstelle im Joner Industriegebiet Buech. Liegt nicht gerade am Weg und Promopost muss zum Beispiel persönlich aufgegeben werden. Dass solche Angebote ausserhalb der Zentren angeboten werden, verursacht zudem Mehrverkehr und die Post delegiert den Aufwand an ihre Kunden.

Ärgernis Briefkastenleerung
Auf dem Gemeindegebiet werden die meisten Briefkästen schon morgens um 8 Uhr geleert. Auf Anfrage bei der Post vermeldet diese, dass stark frequentierte Briefeinwürfe in urbanen Zentren nach wie vor möglichst spät geleert werden. Nimmt man jedoch den wohl meist frequentierten Briefkasten in Rapperswil, jener bei der Bushaltestelle Manor als Beispiel, stimmt das so nicht. Dieser wurde ursprünglich um 17.15 Uhr geleert, dann wurde auf 12.15 Uhr reduziert und nun ist es auch 8 Uhr. So wie fast bei allen Briefkästen auf Gemeindegebiet. Will man einen A-Post-Brief aufgeben, heisst es also früh aufstehen oder ins Zentrum fahren. Die Post argumentiert mit dem kontinuierlichen Rückgang der Briefmengen. Dieser zwinge die Post, Prozesse anzupassen und Einsparungen zu realisieren. Und es bestehe der Auftrag, neben sozial verantwortungsvoll und ökologisch auch wirtschaftlich zu handeln. Bezüglich der zeitlich stark differierenden Briefzustellung schreibt die Post, dass die Zustellungszeit nicht gesetzlich festgeschrieben sei und diese je nach Menge variieren könne. (Sven Gasser)

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