Daumen drücken für Biel und Genf

Davon träumen die Rappi-Fans: Champions League! (Foto: CHL/Jooel Hildén)

Am Schluss fehlte wenig, um Meister EV Zug aus den Play-offs zu werfen. Trotz Aus nach Spiel 6: Der SCRJ kann stolz auf seine Saison sein – und hofft jetzt auf einen Meister aus der Westschweiz.

Die Rappi-Fans durften letzten Sonntag in Zug bis zur 50. Minute auf ein siebtes Spiel hoffen, doch da schoss Dario Simion das 2:1 für den Meister. Das Ende der Halbfinal-Träume für den SCRJ. Denn in den letzten Sekunden trafen die Zuger Fabrice Herzog und nochmals Simion ins leere Rappi-Tor. Das Aus nach 52 Qualifikationsspielen und sechs Auftritten in den Play-offs. Dabei hatte der Tag für das Team von Stefan Hedlund so schön begonnen: Während des Abschlusstrainings gab es in der Fankurve Standing Ovations, danach standen die Fans auf dem Damm Spalier.

Genoni, die Wand
Am Schluss war es vor allem eine Frage der Effizienz: Fanden in der Qualifikation noch 11,97 % der Schüsse der Rapperswiler den Weg ins Tor, waren es in den sechs Play-offs-Spielen gegen Zug gerade noch 6,97 %. Mit einer Powerplay-Quote von nur 9,09 % (2 Tore bei 22 Gelegenheiten) waren die Rapperswiler das schlechteste Play-off-Team. Der EV Zug kam im Direktduell auf eine Quote von 30,77 %, was Bestwert bedeutet. Der Meister der letzten beiden Jahre, der über lange Zeit der Qualifikation strauchelte und sich erst am letzten Spieltag noch direkt für die Play-offs qualifizierte, kam gerade noch rechtzeitig in Form. Dies zeigte sich auch an Goalie Leonardo Genoni, der zu gewohnter Stärke zurückfand und die Lakers zum Verzweifeln brachte.

Mit Rang 3 nach 52 Qualifikationsspielen hat Rappi die Erwartungen im ersten Teil der Saison mehr als erfüllt – und das trotz zum Teil argem Verletzungspech: Statt der sechs erlaubten Ausländer konnten oft nur drei, vier oder fünf von ihnen eingesetzt werden. Mitunter ein grosses Handicap.

Fünf Ausländer unter Vertrag
Nach der Saison ist vor der Saison. Das Kader für die nächste Spielzeit steht zum grössten Teil, fast alle Leistungsträger laufen auch nächste Saison am Obersee auf. Dafür gehen Leandro Profico nach neun Saisons beim SCRJ (nach Kloten) und Nando Eggenberger nach drei Jahren (zu Ambri). Die Zukunft von Alain Bircher, Janis Elsener, Michal Jordán, Pontus Åberg, Andrew Rowe Yannick Brühschweiler und Robin Ramsauer ist noch offen. Mit Emil Djuse (Sd),  Maxim Noreau (Kan), Jordan Schroeder (USA), Nicklas Jensen (Dä/Kan) und Roman Cervenka (Tschechien) sind bereits fünf Ausländer unter Vertrag. Neu zum Team stossen Colin Berger vom SC Bern und Tim Grossniklaus, welcher aus Langnau an den Obersee zurückkehrt.

Für die restlichen Play-off-Spiele heisst es für die Rappi-Stars jetzt: Vor dem TV die Daumen drücken für den EHC Biel und Genf-Servette. Auch wenn das dem einen oder anderen vielleicht nicht ganz leicht fallen wird. Denn: Stemmen am Ende Saison die Seeländer oder die Genfer den zwölf Kilo schweren Twin-Skate-Pokal in die Höhe, rutscht Rappi als Dritter der Qualifikation auf einen Champions-Hockey-League-Platz vor. Das wäre ein weiteres Highlight für die Rosenstadt.

Fabio Lutz, Max Kern

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