Scheinwerfer: Stefan Eberhard, Stadtschreiber Rapperswil-Jona

Stefan Eberhard ist neuer Stadtschreiber von Rapperswil-Jona. Foto: zVg

Das «ad interim» hinter dem Titel ist Geschichte: Seit dem 7. Juni ist Stefan Eberhard Stadtschreiber von Rapperswil-Jona. Der Toggenburger im Interview.

ON: Herr Eberhard, zuerst herzliche Gratulation zum neuen Job. Was genau macht ein Stadtschreiber?
Stefan Eberhard: Er tut das, was schon der Name sagt: Er schreibt. Von Protokollen über ­Verfügungen bis zu Abstimmungs­vorlagen, alles ist dabei. Vor allem ist er aber auch Drehscheibe und ­Koordinationsstelle für sämtliche Stadtratsgeschäfte, organisiert ­Abstimmungen oder bearbeitet Rechtsmittelverfahren.

Den Job des Stadtschreibers gibt es ja schon seit Hunderten von ­Jahren, wie hat sich das Berufsbild verändert? Helfen Computer und Handy bei der Arbeit?
Während einige Aufgabenbereiche diesem Vorbild wahrscheinlich ­ähnlich sind, zählen zum modernen Berufsbild wesentlich mehr Aufgaben und Kompetenzbereiche. Wie in ­vielen anderen Berufen sind die ­Informatikmittel nicht mehr weg­zudenken.

Müssen Sie fast rund um die Uhr erreichbar sein?
Als Stadtschreiber hat man keinen 8–5 Job und ist deshalb auch ausserhalb der Öffnungszeiten erreichbar.

Was sind Ihre nächsten dringlichsten Aufgaben?
Am nächsten Wochenende findet eine Abstimmung statt. Als eine von fünf Pilotgemeinden testen wir das neue eVoting-System. Anlässlich der letzten Bürgerversammlung wurden zwei Anträge zur Änderung der Gemeindeordnung angenommen. Dafür gilt es, die Grundlagen zu erarbeiten. Und schliesslich werde ich mit unserem Personaldienst die Ausschreibung meiner bisherigen Stelle als Stellvertretender Stadtschreiber an die Hand nehmen.

Wie holen Sie sich die Kraft für ihren aufwendigen Job?
Wenn ich arbeite, arbeite ich. Wenn ich freihabe, versuche ich den Kopf freizumachen, abzuschalten und Energie zu tanken. Die schöpfe ich aus dem Sport und ganz besonders auch aus meiner Familie. Wenn ich abends mit meinen Kindern spiele, bin ich in einer komplett anderen Welt – genauso ist es auch beim Sport. Das gibt mir die Kraft und die Motivation, am nächsten Tag wieder voll durchzu­starten.

Dürfen Sie bei der Abstimmung zum Stadttunnel Ihre Meinung ­öffentlich kundtun?
Zur Rolle eines Stadtschreibers gehört aus meiner Sicht, dass er sich loyal gegenüber den Entscheiden des Stadtrates verhält, beziehungsweise seine eigene Meinung zu politischen Fragen zurückhält.

Sind Sie in Rapperswil-Jona auf­gewachsen?
Nein, ich bin im Toggenburg aufgewachsen.

Wo ist die Region am Obersee für Sie am schönsten?
An vielen Orten. Der Blick über die Stadt, den See und die Alpen, wenn ich mittags über den Schulhausplatz im Lenggis jogge, fasziniert mich aber immer wieder aufs Neue.

Besuchen Sie die Spiele der Lakers und des FC Rapperswil-Jona gelegentlich?
In meiner Freizeit mache ich lieber selber Sport. Ich bin weniger der Zuschauer, weshalb ich an den Spielen selten anzutreffen bin.

Max Kern

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