Streit um Tiefgarage vor dem Urnengang

So soll die Turnhalle von innen aussehen. An der Tiefgarage gibt es aber Kritik. (Visualisierung: zVg)

Der Gemeinderat Lachen plant den Neubau einer Dreifachturnhalle mit Mehrzwecknutzung und Tiefgarage. Gegen Letztere regt sich Widerstand.

Am 22. Oktober entscheiden die Lachner Stimmbürger über eine Ausgabenbewilligung von 66 Mio. Franken für den Neubau einer Mehrzweckhalle und Tiefgarage. Die Investition in eine moderne Sportinfrastruktur und in Kulturräume für Schule, Vereine und Bevölkerung scheint im Grunde begrüsst zu werden. Zumal ein über­geordnetes Ziel darin besteht, einen autofreien Seeplatz für Anlässe am See zu gestalten.

Seeplatz aufwerten
Geplant ist der Neubau einer Dreifachturnhalle mit Mehrzwecknutzung und Tiefgarage in der «Äusseren Haab» in Lachen. Das Projekt soll die Antwort auf viele Fragen sein: Wie genügend Platz für den Turnunterricht sicherstellen? Wo können die Vereine angemessen Sport treiben? Wo An­lässe für ein grösseres Publikum organisieren? Und nicht zuletzt: Wieso stehen an einem der schönsten Plätze in Lachen Autos und nicht Bäume und Parkbänke?

Eine Tiefgarage soll das an der Hafenanlage gelegene Gebiet vom Verkehr und von parkierten Autos befreien, wodurch es zu einem Naherholungsgebiet für die Bevölkerung aufgewertet werden soll. Am Bau der Tiefgarage in der geplanten Form wird jedoch Kritik laut. In einem Alternativ­vorschlag spricht sich der Architekt Quirin Imfeld für den Bau einer Parkierlösung auf dem Areal Hunzikerhaus/alter Werkhof aus und fordert, das Projekt zur Prüfung dieser Alternative zurückzuweisen. Er argumentiert, dass die vom Gemeinderat favorisierte Version dem Wunsch nach einem verkehrsberuhigten Dorfkern widerspreche. Imfeld regt an, die Mehrzweckhalle als reduziertes Projekt ohne Tiefgarage vorzuziehen, um unnötige Wartezeit zu vermeiden. Einspruch kommt auch von Adelbert Stähli. Er hat gemeinsam mit Experten eigene Berechnungen angestellt: Die Kosten seien falsch dargestellt und um 20 bis 25 Mio. Franken zu tief angesetzt.

Kaum kalkulierbare Risiken
Der Gründer des Architekturbüros Stähli Architekten möchte aber nicht nur auf möglicherweise ausufernde Kosten aufmerksam machen. Eine Baugrube von der geplanten Grösse berge kaum zu kalkulierende Risiken für Unfälle und für Wassereinbrüche. Diese würden ihrerseits zu millionenschweren Folgekosten führen. «Wer trägt dieses Risiko?», fragt er. Der Gemeinderat habe zu den Risiken keine Stellung bezogen. Laut Stähli sei dies der ungünstigste und teuerste Platz für den Bau einer Tiefgarage.

Rafael Muñoz

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