Verein Oberlandstrasse mit Rückenwind

Horst Meier, Präsident des Vereins Oberlandstrasse. (Foto: zVg)

Der neue Präsident des Vereins Zusammenschluss Oberlandstrasse, Horst Meier, bekam vor kurzem Unterstützung von drei Kantonsräten. Sie fordern eine raschere Realisierung der Lückenschliessung zwischen Hinwil und Uster.

«Obersee Nachrichten»: Was hat Sie dazu bewogen, das Präsidium dieses Vereins zu übernehmen?
Horst Meier: Ich bin dem Verein seit der Gründung im Jahr 1999 als interessiertes Mitglied verbunden. Als Rechnungsrevisor von 2017 bis 2023 war mir zudem ein vertiefter Einblick möglich. Und als Hinwiler Gemeinderat hatte ich von 1998 bis 2022 auch immer wieder Berührungspunkte zum Thema. Es ist wichtig und notwendig, dass sich der Verein weiter für die Realisierung einsetzt. Ich leiste als Präsident gerne meinen Beitrag dazu.

Welche spezifischen Ziele verfolgt der Verein und wie unterscheiden sie sich von anderen Vereinen oder Organisationen?
In aller Regel werden IGs oder ähnliche Gruppierungen gegen etwas gegründet. Unser Verein setzt sich für ein Projekt ein. Ich denke, das unterscheidet uns von anderen Organisationen. Der Verein hat ein konkretes Ziel und ich muss das Rad dazu nicht neu erfinden. In organisatorischen und kommunikativen Angelegenheiten bringe ich meine Ideen ein. In der Öffentlichkeit hat die Oberland-Autobahn in diesem Jahr eine hohe Präsenz. Einerseits hat das Astra bereits mehrmals über den Stand der Arbeiten kommuniziert. Andererseits haben wir an der ZOM über das Projekt informiert und auch für unseren Verein geworben. Im Hinblick auf die nationalen Wahlen unterstützen wir zudem mit Wahlinseraten bürgerliche Parteien, die den Autobahn-Zusammenschluss befürworten.

Welche Herausforderungen sehen Sie in den kommenden Jahren?
Bis Frühjahr 2024 führt das Astra noch geologische Untersuchungen durch. Nach Abschluss dieser Arbeiten steht beim Bund der Variantenentscheid an. Unsere Aufgabe als Verein ist und bleibt es, uns beharrlich bei den Verantwortlichen einzubringen. Unser Motto lautet daher auch «Wir bleiben dran bis zum Spatenstich».

Welche Rolle spielt der Vorstoss der drei Mitglieder des Kantonsrates, welche Ende September eine Anfrage an den Regierungsrat eingereicht haben?
Die Zuständigkeit für die Oberland-Autobahn liegt seit Anfang 2020 beim Bund. Insofern hat der Kanton nur noch eine begleitende Rolle. Der Regierungsrat wird die in der Anfrage gestellten Fragen beantworten. Unabhängig davon ist festzuhalten, dass wir einen offenen Austausch sowohl mit dem Kanton als auch den nationalen Verantwortlichen pflegen können. Das schätzen wir sehr.

Welche Variante, «Richtplan» oder «Tunnel tief» favorisieren Sie? Welche hat die grösseren Chancen?
Nach Abschluss der geologischen Untersuchungen hat der Bund die beiden Varianten zu bewerten und einen Entscheid zu treffen. Favorisiert wird allgemein die Variante «Tunnel tief».

Wie sorgen Sie dafür, dass die Interessen und Anliegen der betroffenen Gemeinden angemessen vertreten werden?
Wir haben bewusst einen grossen Vorstand mit Vertretern aus den Bezirken Hinwil, Pfäffikon, Uster und Meilen. Viele Mitglieder haben aktive Mandate in Gemeindeexekutiven, im Kantonsrat oder im Nationalrat.

Wie kann der Verein unterstützt werden?
Eine hohe Mitgliederzahl ist unser stärkstes Argument gegenüber den Projekt- und Entscheidungsverantwortlichen. Aktuell können wir auf die direkte Unterstützung von 1300 Mitgliedern zählen. Daher stärkt und motiviert uns jede neue Mitgliedschaft von Privat­personen oder Firmen. Der Beitritt kann via www.oberlandstrasse.ch erklärt werden.

Wie sehen Sie die Zukunft der Oberlandstrasse in den nächsten 10 Jahren?
Die langwierigen planerischen Schritte und gesetzlichen Fristen sind uns bewusst. Der Autobahn-Zusammenschluss ist aber für den Verein keine Vision, sondern ein konkretes und für die ganze Region dringendes Infrastrukturprojekt, welches es baldmöglichst zu realisieren gilt. Schön wäre es, wenn in 10 Jahren die Bauarbeiten laufen oder mindestens kurz vor Beginn stehen.

Thomas Hulliger

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