Antreten zur grossen Parade

Die Viehschau Hinwil aus der Vogelperspektive mit einer Drohne aufgenommen. (Fotos: Thomas Hulliger)

Mitten im Baustellen- und regem Alltagsverkehr fand vergangene Woche die traditionelle Hinwiler Viehschau statt. Organisiert wurde die Ausstellung mit Misswahl, Rangierung und einer Festwirtschaft vom Braunviehzuchtverein Hinwil. Den Titel «Miss Hinwil» der Braunvieh holte sich die Kuh «Jamaica».

Eine lange Tradition ist die alljährliche Viehausstellung in Hinwil, mitten im Dorf, wo rundherum weiter fleissig die Strassen saniert und umgestaltet werden. Mit drei Munis, 45 Originalbraunvieh-Tieren, 163 Brownswiss-Tieren sowie 72 Jersey-Tieren bewegten sich schon am Morgen früh die Tiere teils auf den Strassen auf das Festgelände. Manche wurden per Tierverlad gebracht, andere nahmen die Strecke vom Hof ins Dorfzentrum zu Fuss in Angriff. Eine Art Alpabzug mitten in der hektischen Gegenwart.

Vor 132 Jahren gegründet
Dieser traditionsreiche Event zieht jedes Jahr Hunderte Besucher an und bietet sowohl Einheimischen als auch Gästen die Möglichkeit, die Schönheit und Kraft der Braunvieh-Kühe hautnah zu erleben. Für Präsident und OK-Chef Heinz Anderegg immer ein Höhepunkt. «Dass es mit dem veränderten Zugang zum Gemeindeplatz so gut klappte, sind wir alle froh.» Der Braunviehzuchtverein Hinwil wurde vor 132 Jahren als Genossenschaft gegründet, um die Interessen der Züchter zu vertreten und die Qualität der Rinderzucht in der Region zu fördern. Das Braunvieh, das seinen Ursprung in den Alpen hat, ist bekannt für seine Robustheit, seine hohe Milchleistung und sein freundliches Temperament. Vermehrt werden auch Jersey-Tiere in der Region gehalten. Diese von der britischen Kanalinsel Jersey stammende Rasse ist bereits im 18. Jahrhundert entstanden, ist auch in einheimischen Gehöften vermehrt zu finden. Die Tiere werden nach verschiedenen Kategorien bewertet und rangiert, punkten können sie nach Format, Becken, Fundament, Euter und Zitzen. Diese Rangierung durch drei Experten der Schaukommission des Kantons fand am Morgen statt.

Ein Highlight der Veranstaltung ist die Wahl der «Miss Hinwil», bei der die schönste Kuh des Jahres gekürt wird. Bei den Jersey-Tieren holte sich «Zalome» vom Hof Steiner den Titel. Ebenso holte diese Kuh den Titel «Schön­euter».

Jamaica heisst die Miss Hinwil
Bei den Braunvieh-Kühen schwang die Kuh «Jamaica» vom Hof Auer oben aus und sicherte sich den Titel «Miss Hinwil». Durch die Auflösung von Viehzuchtgenossenschaften in Wetzikon und Gossau in den letzten Jahren und der laufenden Auflösung in Bubikon sieht Anderegg einer über die Gemeindegrenze hinaus tätigen Vereinsaktivität entgegen. Die fast 800 Besucher und Aussteller forderten auch die Küche des Festwirtes. Dieser musste bereits nach kurzer Zeit Menüs nachliefern, denn beinahe 500 Essen wurden über den Küchentisch ausgeliefert. «Wir sind froh und auch stolz, hat die diesjährige Ausstellung in allen Teilen so gut geklappt, einschliesslich des Wetters», resümiert Anderegg den Anlass. Am späten Nachmittag machten sich alle Tiere wieder auf den Heimweg, manche mit Kopfschmuck und Kuhglocken geschmückt, auf vier Beinen nach Hause.

Thomas Hulliger

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